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Amazon in Hengen: Sagen Sie uns in Bad Urach Ihre Meinung

Der Reutlinger General-Anzeiger fragt am Dienstag die Bad Uracher Bürger nach ihrer Meinung zum geplanten Logistikzentrum des Online-Versandhändlers.

Mit diesem Banner sollte die Diskussion um das Verteilzentrum im Sommer 2024 angeregt werden, es wurde von Hengens Ortsvorsteher
Mit diesem Banner sollte die Diskussion um das Verteilzentrum im Sommer 2024 angeregt werden, es wurde von Hengens Ortsvorsteher Gerhard Stooß und Bürgermeister Elmar Rebmann jedoch schnell wieder abgehängt. Foto: privat
Mit diesem Banner sollte die Diskussion um das Verteilzentrum im Sommer 2024 angeregt werden, es wurde von Hengens Ortsvorsteher Gerhard Stooß und Bürgermeister Elmar Rebmann jedoch schnell wieder abgehängt.
Foto: privat

BAD URACH. Der Onlinehändler Amazon möchte am Rande des kleinen Bad Uracher Stadtteils Hengen mit knapp 1.000 Einwohnern ein Verteilzentrum an der L 245 errichten. Ob es dazu kommt, ist derzeit offen. Redakteure des GEA sind am Dienstag, 12. August, von 17 bis 18.30 Uhr mit dem GEA-Mobil auf dem Bad Uracher Marktplatz. Sie möchten mit den Bürgern ins Gespräch kommen über das Für und Wider eines Amazon-Verteilzentrums am Ortsrand von Hengen.

Der neueste Stand in diesem seit bereits einem Jahr schwelenden Konflikts: Der Gemeinderat hat am Dienstag entschieden, dass die Bad Uracher in einem Bürgerentscheid als Form der direkten Demokratie über die geplante Ansiedlung des Amazon-Verteilzentrums abstimmen sollen.

Die Frage lautet dann am 9. November: »Soll die Stadt Bad Urach städtische Flächen zur Ansiedlung von Amazon zur Verfügung stellen?« Beteiligen sich mehr als 20 Prozent der etwa 9.400 Wahlberechtigten ab 16 Jahren mit deutscher oder der Staatsangehörigkeit eines anderen EU-Landes am Bürgerentscheid und stimmen mehrheitlich für oder gegen das Verteilzentrum, gilt das Votum wie ein Ratsbeschluss.

Bürgerentscheid in November

Sind es weniger, ist der Bürgerentscheid nicht bindend. Der Ort Hengen, die Stadtgemeinschaft Bad Urach und auch der Gemeinderat sind gespalten. Im Sommer 2024 wurde bekannt, dass der Onlinehändler dort Interesse an einer Fläche im Gewerbegebiet Rübteile II hat. Recht bald gab es Gegenwind sowohl für die Stadtverwaltung, die – wie bei Grundstücksverkäufen üblich und rechtlich zulässig – zunächst hinter verschlossenen Türen Gespräche geführt hatte. Das weithin sichtbare Zeichen des Protests war ein Transparent an einem Ladewagen auf der noch landwirtschaftlich genutzten Fläche des geplanten Gewerbegebiets Rübteile II. Darauf stand: »Amazon hier???« Es sorgte für Aufsehen und Diskussionen im Ort und der Stadt.

Das galt im Juli auch für Flugblätter in Briefkästen, in denen die Initiative Bürgerforum Hengen zunehmenden Verkehr thematisierte, sollte das Vertriebszentrum tatsächlich gebaut werden, und für einen Bürgerentscheid war. Welche Personen zum Bürgerforum gehören, war auf dem Flugblatt nicht ersichtlich.

Ende Juni hat der Gemeinderat mehrheitlich Baurecht für eine Amazon-Ansiedlung geschaffen. Katja Burkhardt, Dr. Karl Westermann und Hermann Kiefer starteten ein Bürgerbegehren mit dem Ziel »Keine Ansiedlung von Amazon«.

Weil die Stadtverwaltung und die Kommunalaufsicht des Kreises Reutlingen juristische Probleme bei der Frage sahen, stimmte der Gemeinderat in einem Ratsbegehren für einen Bürgerentscheid. Stadt und die drei Vertrauenspersonen vereinbarten, dass diese bei Erfolg des Ratsbegehrens ihr Bürgerbegehren zurückziehen. (GEA)