EVENTS

Logo
Aktuell Veranstaltung

Bad Uracher Apfelfest: Neues Obst und alte Technik

Das Apfelfest in Bad Urach steht für Information, Degustation und Verkauf der Obstfrucht. Und für mehr: einen Bauernmarkt und einen verkaufsoffenen Sonntag.

Zwei Mitglieder des Römersteiner Vereins »Freunde alter Technik« führen auf dem Uracher Apfelfest eine hundert Jahre alte Maschi
Zwei Mitglieder des Römersteiner Vereins »Freunde alter Technik« führen auf dem Uracher Apfelfest eine hundert Jahre alte Maschine zum Herstellen von Strohbändeln fürs Garbenbinden vor. FOTO: SANDER
Zwei Mitglieder des Römersteiner Vereins »Freunde alter Technik« führen auf dem Uracher Apfelfest eine hundert Jahre alte Maschine zum Herstellen von Strohbändeln fürs Garbenbinden vor. FOTO: SANDER

BAD URACH. Das Apfelfest am zweiten Oktobersonntag ist inzwischen mehr als nur eine Präsentation von Apfelsorten und Produkten daraus. Denn die Veranstaltung hat noch weit mehr zu bieten mit vielen Produkten aus heimischer Produktion, nicht nur auf dem Bauernmarkt, sondern vor allem auch direkt auf dem Marktplatz mit beispielsweise Schaffellen und anderen Erzeugnissen und vor allem vielen Informationen dazu.

So konnten Besucher bei der Familie Randecker erleben, wie die historische Mostpresse funktioniert. Der Römersteiner Verein »Freunde alter Technik« präsentierten historische Traktoren und den »Schdraubender« – eine 100 Jahre alte Bändermaschine zum Herstellen von Strohbändeln für das Garbenbinden.

Hochachtung für früher

Die Maschine gehörte damals der Spar- und Darlehenskasse und konnte von den Bauern ausgeliehen werden. »Vorher musste man aber Roggen anpflanzen und den von Hand ausdreschen, ohne die Halme zu beschädigen«, erklärte Karl Söll bei der Vorführung und fügte hinzu: »Ich habe Hochachtung vor den Erfindern dieser Maschine.« Karl Böhringer zeigte die Funktion des »Friseurs« an der Maschine, der die überstehenden Halme abschneidet, daher der Name. Da gibt es dann naturgemäß ab und zu Verhakungen, die er mit kleinen Schlägen beseitigte. Daher kommt der Begriff Bänderschlagen. Erst ab etwa 1950 gab es Garbenseile zu kaufen. Die beim Apfelfest am Sonntag produzierten Bänder am Sonntag wurden für Blumenkränze und -herzen verwendet.

Der Imkerverein informierte über Bienenhaltung und Honiggewinnung, der Obst- und Gartenbauverein in bewährter Weise über Apfelsorten, Streuobstwiesen und deren Pflege. »Es hat früher immer Spaß gemacht, in den riesigen Apfelbäumen zu klettern«, erinnerte sich ein Zuhörer an ihre Kindheit. Im Alter wird dann die Apfelernte eher mühsam und Hochstämme werden bei der Neuanpflanzung bevorzugt. »Herzogapfel«, »Jägermichel« und »Uracher Bergapfel« konnten ebenso probiert wie »Kardinal Bea« am Stand von Roland Lieb gekauft werden.

Neu war, dass zahlreiche Gewerbetreibende sich in der Wilhelmstraße und Stuttgarter Straße mit Infoständen präsentieren, sodass das Apfelfest fast auch so etwas wie eine Mini-Gewerbeschau über das Leistungsangebot in Urach war.

Die Biosphärengrundschule Wittlingen zeigte, was die Schüler aus Äpfeln alles vorwiegend im Unterricht herstellen von Apfelessig bis Apfelmarmelade mit Nüssen. Die »Täleshüpfer«, der Waldkindergarten in Bad Urach, verwöhnte mit mehr als nur Apfelkuchen wie viele Stände Selbstproduziertes vorwiegend aus Äpfeln aber auch weit mehr anboten.

Fast eine Mini-Gewerbeschau

Wer in einem der geöffneten Läden einkaufte, erhielt ebenso einen Apfel geschenkt wie auch die Besucher in der »Entdeckerwelt«. Das Organisationsteam von Obst- und Gartenbauverein, der Stadt und dem Gewerbeverein Bad Urach aktiv kann wieder einmal einen Erfolg verbuchen. »Gut besuchtes Apfelfest, gute Zusammenarbeit, viele Informationen und viel zu tun«, freute sich Buchhändlerin Sabine Hunziger als eine der Organisatorinnen der Veranstaltung. (mar)