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Bad Urachs Kindergarten in ehemalige Klinik eingezogen

Wo einst alte und kranke Patienten betreut wurden, toben nun Jungen und Mädchen. Die Stadt kann mit dem neuen zweigruppigen Kindergarten in der ehemaligen Ermstalklinik jedem Kind über drei Jahren einen Platz bieten.

Kindergartenleiter Julian Alle, ein Teil der Mitarbeiterinnen und der Kinder freuen sich über das Geschenk der Stadt: Zur Eröffn
Kindergartenleiter Julian Alle, ein Teil der Mitarbeiterinnen und der Kinder freuen sich über das Geschenk der Stadt: Zur Eröffnung der Schatzkiste gab's Spiele Foto: Kirsten Oechsner
Kindergartenleiter Julian Alle, ein Teil der Mitarbeiterinnen und der Kinder freuen sich über das Geschenk der Stadt: Zur Eröffnung der Schatzkiste gab's Spiele
Foto: Kirsten Oechsner

BAD URACH. Die 400 Quadratmeter sind längst mit Leben erfüllt, nun ist der neue Kindergarten Schatzkiste in der ehemaligen Ermstalklinik auch offiziell eröffnet: Zur kleinen Feierstunde waren jede Menge Kinder gekommen. Die ließen es sich nicht nehmen, zu spielen, zu toben oder auch zu basteln. Für die Unterhaltung von Jung und Alt sorgte Clown Klikusch, für gute Worte Urachs Bürgermeister Elmar Rebmann und Architekt Markus Haug aus Metzingen.

Der erzählte von einer regelrecht gespenstischen Atmosphäre, als er das erste Mal die leer geräumten ehemaligen Patientenzimmer gesehen habe: »Es herrschte eine triste Stille«, blickte er zurück. Doch davon ist überhaupt nichts mehr zu spüren: Hell und freundlich ist es in der Schatzkiste mit ihren beiden Gruppenräumen, dem Bewegungsraum, dem großzügigen Garderobenbereich, der Essecke und der Küche. Erst 2009 sei dieser Teil der Ermstalklinik gebaut worden, die Struktur der Räume habe den Umbau leicht gemacht: Die Trennwände konnten leicht herausgenommen werden, dann ging’s an die Gestaltung der Kindergartenräume. Und das wurde in einem Rekordtempo durchgezogen: Baubeginn war im Oktober vergangenen Jahres, bereits am 24. März nahm der Kindergarten den Betrieb auf. Für den Architekten ist die Wandlung eine tolle Geschichte: Wo einst alte und kranke Menschen in der Geriatrie betreut wurden, sind’s nun Kinder.

Eigentlich handele es sich beim Kindergarten Schatzkiste um ein Provisorium, erklärte Bürgermeister Elmar Rebmann: Das sei, wenn man sich umschaue, jedoch kaum zu glauben. »Die Planer haben eine tolle Arbeit geleistet.« 700 000 Euro hat die Stadt in den Umbau, die Einrichtung und die Außenanlage investiert, der Dank des Entgegenkommens der Kreiskliniken möglich gewesen sei: »Das ist gut angelegtes Geld«, unterstrich Rebmann. Mit dem neuen Kindergarten könne die Stadt Bad Urach allen Kindern über drei Jahren einen Platz anbieten: »Es macht uns stolz, dass uns das gelungen ist.«

»So langsam sind wir im Alltag angekommen.«

24 Kinder werden derzeit von fünf Fachkräften betreut, 30 sollen es dann im Sommer sein – dann seien auch alle sieben Stellen besetzt, wie Kindergartenleiter Julian Alle erzählt. Insgesamt ist in der Schatzkiste Platz für 50 Kinder, die in zwei Gruppen betreut werden. Wobei man laut Alle nach dem teiloffenen Konzept arbeite und die Kinder nur für bestimmte Aktivitäten in ihren Gruppen sind. Dazu gehören unter anderem der wöchentliche Waldtag, auch wird ein Mal in der Woche gekocht. Bei der Schatzkiste handelt es sich nicht um einen Ganztagskindergarten, betreut werden die Jungen und Mädchen – im Augenblick sind fast alle bis auf wenige Ausnahmen drei Jahre alt – von 7.30 bis 13.30 Uhr. Mittagessen gibt es bei dieser Betreuungsform keines.

Man fühle sich rundum wohl, Kinder wie auch das Team, betont Julian Alle. Der hatte zuletzt im Waldkindergarten gearbeitet und sich aus gutem Grund für die Stelle in der Schatzkiste beworben: Es habe ihn gereizt, von Anfang an bei dem Aufbau eines neuen Kindergartens mit dabei zu sein. Hinter dem Team liege eine spannende und ungewöhnliche Zeit der Eingewöhnung: »So langsam sind wir aber im Alltag angekommen.« (GEA)