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Bebenhausen feiert den 150. Todestag Eduard Mörikes

Erinnerung an Orten der Inspiration.

Auf den Spuren Eduard Mörikes.  FOTO: PR
Auf den Spuren Eduard Mörikes. FOTO: PR
Auf den Spuren Eduard Mörikes. FOTO: PR

TÜBINGEN. Am  4. Juni jährt sich der Todestag Eduard Mörikes zum 150. Mal. Der schwäbische Dichterpfarrer hinterließ ein bedeutendes literarisches Erbe. Zum Jubiläum laden die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg dazu ein, den Dichter an den Orten zu entdecken, die ihn inspiriert haben und die noch heute von seinem Wirken erzählen.

Eduard Mörike zählt zu den bedeutendsten Dichtern des deutschen Südwestens und gilt als Hauptvertreter der schwäbischen Schule des Biedermeiers. In Ludwigsburg geboren, war er später als Pfarrer und Schriftsteller in zahlreichen Orten Württembergs tätig. Seine Werke sind tief in der südwestdeutschen Landschaft verwurzelt, sei es durch die poetische Verarbeitung der Natur, die Beschreibung des Alltags oder die Auseinandersetzung mit der Geschichte und den Menschen. Mörikes Lebensweg führte ihn durch viele Städte und Dörfer des heutigen Baden-Württemberg, darunter Lorch, Bebenhausen und Bad Mergentheim.

Inspirierender Rückzugsort

Einer dieser prägenden Orte war das ehemalige Zisterzienserkloster Bebenhausen. Für Mörike wurde es zu einem Rückzugsort und Quelle dichterischer Inspiration. Zum ersten Mal besuchte er Bebenhausen als junger Theologiestudent im Jahr 1825. Gut 40 Jahre später kehrte er zurück – nicht mit akademischen Ambitionen, sondern zur Erholung: 1863 und erneut 1874 verbrachte er mehrere Wochen am Rande des Schönbuchs. Die Zeit in Bebenhausen wurde für Mörike zu einem der erfülltesten Abschnitte seines Lebens – nicht auch zuletzt künstlerisch: Die dabei entstandenen »Bilder aus Bebenhausen« sind lyrische Momentaufnahmen. In seinem Bild Nr. 5 schreibt Mörike: »Sommerlich hell empfängt dich ein Saal; man glaubt sich in einem Dom; doch ein heiterer Geist spricht im Erhabnen dich an.« Noch heute ist die Atmosphäre, die Mörike so tief beeindruckte, greifbar. Doch nicht nur Bebenhausen schenkte Mörike kreative Impulse: Auch das Stauferland zog ihn in seinen Bann.

Mörikes Spuren im Stauferland

Von 1867–1869 lebte Eduard Mörike mit seiner Frau in Lorch. »Ich lebe hier, Essen und Trinken abgerechnet, fast nur vom Genuss der Gegend«, schrieb er begeistert. Der Luftkurort wurde für ihn zu einer kreativen Werkstatt. Er verzierte Tonwaren mit eigenen Versen und unternahm zahlreiche Ausflüge, etwa zum Kloster Lorch oder zur nahegelegenen Burg Wäscherschloss. Die über dem Beutental gelegene mittelalterliche Burg besuchte er im August 1867 mit seiner Familie. Neben diesen Aufenthaltsorten war es vor allem Bad Mergentheim, das für Mörike über Jahre hinweg zum Lebensmittelpunkt wurde und heute tiefe Einblicke in sein privates und künstlerisches Leben gewährt.

Im Residenzschloss Mergentheim, wo Eduard Mörike von 1844–1851 lebte, befindet sich heute das Mörike-Kabinett. Rund 100 Exponate geben Einblick in das Leben des Dichters – von Briefen über das sogenannte »Haushaltungsbuch« bis hin zu persönlichen Zeichnungen. Die Kostümführung »Haushalt zu dritt« lässt die Besucherinnen und Besucher am 6. September in die ungewöhnliche Wohnsituation des Dichters mit Schwester und Ehefrau eintauchen. (eg)

 

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