TÜBINGEN. Bernd Gugel, AL-Stadtrat, Bademeister, Feuerwehrmann und großer Sportsfreund, ist aus dem Leben der Unistadt kaum wegzudenken. Umso schockierender ist die Nachricht, dass der 62-Jährige in der Nacht zum Freitag ums Leben gekommen ist. Mit Erschütterung reagieren viele Tübinger auf diese Nachricht, allen voran Oberbürgermeister Boris Palmer. »Wir sind Weggefährten seit der Kindheit«, schreibt Palmer auf Facebook. »Er war immer für mich da, auch wenn es eng wurde. Denn er konnte mich verstehen und anderen erklären.«
Welche Bedeutung Gugel in Tübingen hatte, beweisen die vielen Abschiedsgrüße und Erinnerungen, die in kürzester Zeit gepostet wurde. Da ist einer gegangen, der in die Stadt gehört hat, wie kaum ein anderer. Der vielen als fröhlicher, meinungsstarker Weggefährte, der immer ein offenes Ohr für andere hatte, in Erinnerung bleiben wird.
Aktiv in der Stadt und der Feuerwehr
Gugel hat seine Heimatstadt mitgestaltet. Er war seit 2009 ohne Unterbrechung im Gemeinderat. 2024 hat er 31.078 Stimmen erhalten, die zweitmeisten von allen gewählten Räten. Er war Mitglied im Aufsichtsrat der Sporthallen GmbH, im Aufsichtsrat der WIT, im Aufsichtsrat der Gesellschaft für Wohnungs- und Gewerbebau (GWG), im Ausschuss für Planung, Verkehr und Stadtentwicklung und im Ausschuss für Energie, Umwelt und Klimaschutz. Seit über 45 Jahren war er zudem in der Feuerwehr und dort als Taucher aktiv. Im Post-SV Tübingen war er Abteilungsleiter Triathlon.
Mit großer Leidenschaft ging Gugel bis zuletzt seiner Tätigkeit als Bademeister im Tübinger Freibad nach. Im GEA-Interview vor zwei Jahren sagte er noch, dass er seinen Traumjob gefunden habe. Gugels große Leidenschaft war der Sport. »Er ging überall an seine Grenzen«, schreibt Palmer. »In einer Nacht von Tübingen über die Alpen bis an den Comer See. Das war Bernd.« Gugel war viele Jahre lang Triathlet, setzte sich leidenschaftlich gerne auf sein Fahrrad und radelte durch die Region.
Tübinger Urgestein
»Er kannte Tübingen, wie kaum ein anderer«, sagte AL-Fraktionsvorsitzende Annette Schmidt. Gugel war ein richtiges Tübinger Urgestein. In der Unistadt wurde er geboren. Dort ist er aufgewachsen. Dort hat er bis zum Schluss in der Weststadt gelebt. Das Leben in der Unterstadt kannte er noch aus seiner Kindheit. »Als Ansprechpartner in allen Lebenslagen« hat er sich als Bademeister verstanden. Immer freundlich, sportlich, durchsetzungsfähig, am liebsten in breitestem Schwäbisch.
Seit diesem Frühjahr ging es dem leidenschaftlichen Sportler schlecht. Das schrieb er ganz offen auf seiner Facebook-Seite. Jetzt ist er gestorben. Im Leben der Unistadt reißt sein Tod ein tiefes Loch. (GEA)