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Museumssaison beginnt in Münsingen

Erinnerungsstätte Matthias Erzberger und Jüdisches Museum Buttenhausen öffnen am Ostermontag

Das Erzberger-Museum öffnet am Ostermontag.  FOTO: HAUS DER GESCHICHTE
Das Erzberger-Museum öffnet am Ostermontag. FOTO: HAUS DER GESCHICHTE
Das Erzberger-Museum öffnet am Ostermontag. FOTO: HAUS DER GESCHICHTE

MÜNSINGEN-BUTTENHAUSEN. Turnusgemäß starten am ersten Sonntag im April die Erinnerungsstätte Matthias Erzberger und das Jüdische Museum Buttenhausen in die neue Museumssaison. In diesem Jahr am 1. April, Ostermontag. Bis Ende Oktober können die Museen jeweils sonn- und feiertags von 13 bis 17 Uhr besichtigt werden. Auch außerhalb der Öffnungszeiten können Besuche und Führungen vereinbart werden.

Die Erzberger-Erinnerungsstätte in der Mühlsteige 21 ist sonn- und feiertags von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Die Einrichtung zeigt Vita und politisches Wirken des 1875 in Buttenhausen geborenen Politikers und Reichsfinanzministers Matthias Erzberger. Als wichtiger Parlamentarier hat er in der Kaiserzeit und dann vor allem in der Weimarer Republik Spuren hinterlassen.

Kämpfer für die Demokratie

Vom Befürworter des Ersten Weltkriegs wandelte er sich zum Gegner und setzte sich für Friedensverhandlungen ein. In der Zeit der Weimarer Republik war er leidenschaftlicher Kämpfer für die Demokratie und für die Stärkung und den Aufbau demokratischer Strukturen. Aufgrund seiner Unterschrift unter den Waffenstillstandsvertrag von Compiègne wurde Erzberger zur Hassfigur der Rechten. Am 26. August 1921 wurde er von rechtsnationalen Terroristen ermordet.

Der Kampf für Demokratie und demokratische Mitbestimmung ist auch heute hochaktuell. Im vergangenen Jahr wurde der bisherige Rathausplatz in Münsingen in Matthias-Erzberger-Platz umbenannt, um so auch im Zentrum Münsingens an den berühmten Sohn der Stadt zu erinnern.

Das Jüdische Museum in der Zwiefalter Straße 30 in der Bernheimer’schen Realschule hat ebenfalls sonntags und feiertags von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Besucher können sich über das jüdische Leben, Bräuche sowie die Vernichtung jüdischen Lebens in Buttenhausen informieren.

Jüdisch-christliches Dorfleben

Viele Jahre lebten Christen und Juden in Eintracht in Buttenhausen zusammen und sorgten für ein vitales Gemeindeleben. Etliche Läden von jüdischen Besitzern machten Buttenhausen zu einem wichtigen Zentrum für Dinge des täglichen Bedarfs. War die jüdische Bevölkerung um 1870 für einige Jahre in der Mehrheit, verringerte sich das in den folgenden Jahrzehnten. Die Nationalsozialisten sorgten dann für das Ende der jüdischen Gemeinde, indem sie die verbliebenen jüdischen Bürger deportierten und ermordeten.

Im Herbst 2023 ist die Neuerscheinung »Jüdisches Leben in Buttenhausen« erschienen. Interessierte können das Buch in den Museen für 25 Euro erwerben. (pm)