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Foto-Fahndung mit dem Reutlinger Stadtarchiv: Wer kann helfen?

Im Rahmen der Serie Foto-Fahndung hofft das Reutlinger Stadtarchiv wieder auf die Ortskenntnisse der GEA-Leser und fragt: Wer kennt diese Siedlungen und Gebäude?

1960er-Jahre - Freibad: Wo befindet sich diese Freizeitanlage?
1960er-Jahre - Freibad: Wo befindet sich diese Freizeitanlage? Foto: Stadtarchiv Reutlingen
1960er-Jahre - Freibad: Wo befindet sich diese Freizeitanlage?
Foto: Stadtarchiv Reutlingen

REUTLINGEN. Super! Bei der jüngsten Foto-Fahndung haben GEA-Leser einmal mehr hervorragende Detektivarbeit geleistet und fast einen Volltreffer gelandet. Denn fünf der insgesamt sechs vom Stadtarchiv zur Fahndung ausgeschriebenen Bilder konnten eindeutig identifiziert werden. Was den Hüter der Reutlinger Foto-Dokumente, Philipp Klais, natürlich mächtig freut. Herzlich bedankt er sich bei den findigen Teilnehmern und baut heute erneut auf den Spürsinn ortskundiger Foto-Detektive, die ihn dabei unterstützen, rätselhafte Aufnahmen aus dem Fundus des Stadtarchivs zu identifizieren.

1953 - Dorf mit Kirche: Liegt dieser Flecken womöglich auf der Zollernalb?
1953 - Dorf mit Kirche: Liegt dieser Flecken womöglich auf der Zollernalb? Foto: Stadtarchiv Reutlingen
1953 - Dorf mit Kirche: Liegt dieser Flecken womöglich auf der Zollernalb?
Foto: Stadtarchiv Reutlingen

Über die jüngsten Fahndungserfolge kann gesagt werden, dass es hauptsächlich persönliche biografische Bezüge sind, die zur glasklaren Identifizierung von Gebäuden und Örtlichkeiten führten. "Die mit Abstand meisten Rückmeldungen", so Philipp Klais, "erreichten uns zu dem Bild des Gaststätteninnenraums von etwa 1970. Dank vieler Zuschriften von Mitgliedern der Schützengilde Reutlingen konnte das gezeigte Bild als der Innenraum des Schützenhauses im Markwasen identifiziert werden."

Bitte melden

Wer meint, den Aufnahmeort beziehungsweise Bildinhalt der abgedruckten Fotomotive zu erkennen, ist gebeten, sich per Mail ans Stadtarchiv zu wenden. Und zwar bitte direkt. Der Weg über den GEA, der mitunter von Lesern eingeschlagen wird, ist ein Umweg, der zu Verzögerungen führt. (GEA)

stadtarchiv@reutlingen.de

Ein Leser, selbst langjähriges Mitglied der Schützengilde, konnte Klais berichten, dass er sich noch an die Restaurierung des Saals vor ungefähr zehn Jahren erinnert. Eigenhändig, lässt er wissen, haben er und ein weiteres Gilden-Mitglied die fast einhundert Jahre alten Holzkassetten an den Wänden abgewaschen und neu lasiert. »Der Leser«, so Klais weiter, »konnte darüber hinaus noch weitere interessante Informationen zum gesuchten Raum liefern, etwa, dass dieser bis 1965 mit einem Kachelofen beheizt worden war.«

1940 - Villa: Ob sie möglicherweise in der Reutlinger Oststadt zu finden ist?
1940 - Villa: Ob sie möglicherweise in der Reutlinger Oststadt zu finden ist? Foto: Stadtarchiv Reutlingen
1940 - Villa: Ob sie möglicherweise in der Reutlinger Oststadt zu finden ist?
Foto: Stadtarchiv Reutlingen

Ebenfalls zahlreiche Rückmeldungen erreichten das Stadtarchiv zum Luftbild mit Hochhäusern, das ebenfalls in den 1970er-Jahren aufgenommen wurde und die Amsterdamer Straße in Böblingen zeigt. Unter den in den Himmel ragenden Immobilien: das sogenannte Orplid-Hochhaus, das zwischen 1967 und 1971 errichtet wurde.

»Ein GEA-Leser konnte beitragen, dass es sich diesem Hochhaus um eines der wenigen Projekte handelt, die der Berliner Architekt Hans Scharoun außerhalb Berlins realisiert hat.« Derweil sich eine weitere Tipp-Geberin daran erinnerte, die markanten Hochhäuser früher auf dem Weg nach Böblingen bei Einkaufstouren mit den Eltern gesehen zu haben.

1939 - Wohnhaus: Bekannt ist von diesem Gebäude bloß die Hausnummer 13.
1939 - Wohnhaus: Bekannt ist von diesem Gebäude bloß die Hausnummer 13. Foto: Stadtarchiv Reutlingen
1939 - Wohnhaus: Bekannt ist von diesem Gebäude bloß die Hausnummer 13.
Foto: Stadtarchiv Reutlingen

»Zu den übrigen drei identifizierten Bildern«, teilt Philipp Klais mit, sei jeweils nur ein einziger Hinweis eingegangen. »Bemerkenswert ist allerdings, dass die drei Hinweisgeber mit ihren Tipps goldrichtig lagen. Vor allem anhand von Luftbildern konnten die Hinweise durch uns verifiziert werden.«

Beim Betrachten der Fotografie eines Hauses mit dem Erker aus dem Jahr 1940 wurden bei einer GEA-Leserin spontane Kindheitserinnerungen wach. Sie meldete dem Archiv, dass es sich beim abgelichteten Gebäude um eine oststädtische Immobilie mit der Anschrift Spechtshartstraße 10 handelt. Diesbezüglich sei sich die Tipp-Geberin hundertprozentig sicher. Das Haus gehörte nämlich einst ihrem Großvater.

1983 - Straßenkreuzung: Wo wurde das Foto aufgenommen?  Eventuell in Betzingen?
1983 - Straßenkreuzung: Wo wurde das Foto aufgenommen? Eventuell in Betzingen? Foto: Stadtarchiv Reutlingen
1983 - Straßenkreuzung: Wo wurde das Foto aufgenommen? Eventuell in Betzingen?
Foto: Stadtarchiv Reutlingen

Auch die Gartenansicht eines Einfamilienhauses - sie datiert aus dem Jahr 1956 - konnte von einer GEA-Leserin, die einen höchst privaten Bezug zum Gebäude hat, identifiziert werden: Es handelt sich um ihr Elternhaus Am Heilbrunnen. Da die Immobilie heute nicht mehr vorhanden ist, ist der Hinweis dieser Foto-Detektivin fürs Stadtarchiv besonders wertvoll.

Zu guter Letzt konnte auch das Bild des Sportplatzes aus den 1960er-Jahren durch einen aufmerksamen GEA-Leser aus seiner Anonymität befreit werden. Es handelt sich um das Weiherstadion in Hechingen.

1974 - Einfamilienhaus:  Wo dieses Gebäude stehen mag?
1974 - Einfamilienhaus: Wo dieses Gebäude stehen mag? Foto: Stadtarchiv Reutlingen
1974 - Einfamilienhaus: Wo dieses Gebäude stehen mag?
Foto: Stadtarchiv Reutlingen

So weit die Fahndungserfolge des zurückliegenden Aufrufs, für die sich Philipp Klais herzlich bedankt, um im selben Atemzug erneut um presseöffentliche Mithilfe zu bitten. Wieder sind es sechs Fotografien aus dem Fundus des Stadtarchivs, die Fragen aufwerfen und ihrer Identifizierung harren. So, wie zahlreiche weitere Bilder der kommunalen Fotosammlung, von denen eine stattliche Zahl in digitalisierter Form im Internet zu finden ist. Eingepflegt sind hier indes nicht bloß Aufnahmen, deren Bildinhalte (noch) unbekannt sind, sondern auch solche, die bereits aus ihrer Anonymität befreit werden konnten. (GEA)

www.reutlingen.de/unbekannte-fotos
www.reutlingen.de/identifizierte-fotos