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Fundamentbau für Windpark in Gomadingen beginnt

Die Anlage im Bereich Eichberg bei Gomadingen soll im Sommer 2026 in Betrieb gehen.

Windkraft
Windräder auf einem Feld. (Symbolbild) Foto: Julian Stratenschulte/DPA
Windräder auf einem Feld. (Symbolbild)
Foto: Julian Stratenschulte/DPA

GOMADINGEN. Der Windpark Gomadingen nimmt weiter Gestalt an. Das Erneuerbare-Energien-Unternehmen RES verantwortet Planung und Umsetzung des Projekts. Nachdem der Bau des Umspannwerks im Frühjahr gestartet ist, beginnt nun der Fundamentbau für die fünf Windenergieanlagen. Diese werden künftig rund 65 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen. Das entspricht rechnerisch dem Jahresstrombedarf von rund 21.500 Haushalten.

Die Anlieferung und Montage der Großkomponenten wie Stahlturmsegmente und Rotorblätter soll im kommenden Jahr erfolgen. Die unteren Betonturmsegmente will RES noch in diesem Jahr errichten. Mit einer installierten Gesamtleistung von 31 Megawatt gehen die Anlagen planmäßig im Sommer 2026 in Betrieb.

24,50 Meter breites Fundament

Der Windpark entsteht im Bereich Gomadingen-Eichberg. Dieses Gebiet ist im Flächennutzungsplan der Verwaltungsgemeinschaft Münsingen-Gomadingen-Mehrstetten für die Windenergienutzung ausgewiesen. »Mit dem Start des Fundamentbaus erreichen wir einen Meilenstein im Projektverlauf«, erklärt Sven Teweis, Projektleiter Bau bei RES. »Die geplante Inbetriebnahme im kommenden Jahr rückt damit ein Stück näher.«

Jede der Windenergieanlagen vom Typ Vestas V162 erhält ein rund 24,50 Meter breites Flachfundament mit bis zu 2,90 Metern Höhe. Die Bauzeit je Fundament beträgt rund zwei Wochen, danach folgt eine vierwöchige Aushärtungsphase. Die Flachfundamente entstehen auf tragfähigem Kalkgestein. Für die Schotterarbeiten nutzt das Bau-Team laut RES überwiegend Material, das direkt vor Ort gewonnen wurde. Auch die Aushubböden kommen weitgehend innerhalb des Projektgebiets erneut zum Einsatz. Das reduziere den Transportaufwand und spare Ressourcen.

Der Standort im Wald erfordere besondere logistische Maßnahmen, um die Rodungsflächen zu minimieren. Etwa bei der Anlieferung der Großkomponenten: Die Blätter werden außerhalb des Waldes gelagert und »just-in-time« bei Bedarf zu den Windenergieanlagen transportiert.

Baugrunderkundung

Im Vorfeld der Bauarbeiten wurden geotechnische Untersuchungen durchgeführt, um den Baugrund detailliert zu analysieren. Dazu zählen geoelektrische und seismische Messungen, die einen Zugang zu tief liegenden Schichten ermöglichen, sowie Bohrungen bis 20 Meter Tiefe. Sie liefern Informationen über die Beschaffenheit des Untergrunds – insbesondere bei Standorten mit geologisch komplexen Strukturen.

In Gomadingen besteht der Untergrund überwiegend aus Kalkstein, in dem es zu sogenannten Verkarstungen kommen kann. Diese natürlichen Hohlräume im Gestein – wie Höhlen, Dolinen oder Klüfte – gelte es bei der Fundamentplanung zu berücksichtigen, um die Standfestigkeit der Anlagen langfristig zu sichern. Bereits in der Planungsphase würden die Standorte, Zuwegung und Netztrasse so ausgelegt, dass Eingriffe in empfindliche Bereiche vermieden werden. Daher liege die Netztrasse außerhalb der besonders geschützten Wasserschutzzone II. (eg)