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Ganz in Schwarz auf dem Rathausplatz: K'furt unterliegt im SWR-Hitparaden-Duell

Gereicht hat es nicht, die Stimmung war trotzdem gut: Kirchentellinsfurt trat gegen Schefflenz im SWR-Hitparaden-Duell an. Wie der Wettstreit auf dem Rathausplatz verlief.

Gute Stimmung trotz schwarzer Kleidung. Die Kirchentellinsfurter beim  SWR Hitparaden-Duell.
Gute Stimmung trotz schwarzer Kleidung. Die Kirchentellinsfurter beim SWR Hitparaden-Duell. Foto: SWR
Gute Stimmung trotz schwarzer Kleidung. Die Kirchentellinsfurter beim SWR Hitparaden-Duell.
Foto: SWR

KIRCHENTELLINSFURT. Die Menge war beeindruckend, aber am Ende hat es doch nicht gereicht: 717 in schwarz gekleidete Menschen bevölkerten am Freitagabend gegen 17 Uhr den Kirchentellinsfurter Rathausplatz. Alle bester Stimmung und dazwischen ein Mann in leuchtend Gelb. Dass das Ganze keine Trauerveranstaltung war, war schnell zu spüren. Lachende Gesichter zu fetziger Musik, dazu die Aufforderung von Max Oehl: »Ihr müsst jetzt richtig durchdrehen«. Und die Kirchentellinsfurt jubelten lautstark in sein Mikrofon.

Beim Duell für die SWR1 Hitparade trat Kirchentellinsfurt gegen Schefflenz an. Die Aufgabe war vergleichsweise einfach: Möglichst viele Menschen sollten schwarz gekleidet erscheinen. Punkte für seine Heimatgemeinde holen konnte man aber nicht nur mit der Kleidung, sondern auch mit einer Stimmabgabe für die SWR-Hitparade. Beides zählte: Insgesamt 1.138 Stimmen kamen so für Kirchentellinsfurt zusammen. Die Schefflenzer hatten aber auch bei der Stimmabgabe die Nase vorn: 954 Menschen erschienen dort in schwarz. 1.577 Stimmen hatten die Konkurrenten am Ende geholt.

»Ihr müsst jetzt richtig durchdrehen«: SWR-Moderator Max Oehl auf dem Kirchentellinsfurter Rathausplatz.
»Ihr müsst jetzt richtig durchdrehen«: SWR-Moderator Max Oehl auf dem Kirchentellinsfurter Rathausplatz. Foto: Irmgard Walderich
»Ihr müsst jetzt richtig durchdrehen«: SWR-Moderator Max Oehl auf dem Kirchentellinsfurter Rathausplatz.
Foto: Irmgard Walderich

Schon ab 12 Uhr war die SWR-Mannschaft vor Ort. Um 16 Uhr war der Andrang noch vergleichsweise bescheiden. Kaum vorstellbar zu diesem Zeitpunkt, dass da bald eine große Menschenmenge sich zusammenfinden könnte. Aber schon eine halbe Stunde später strömte das Publikum. Manche davon auch verkleidet, als Fledermäuse beispielsweise. Exakt ab 17 Uhr setzte sich dann eine schier nicht endend wollende Schlange in Bewegung, um von einem SWR Mitarbeiter vor dem alten Rathaus gezählt zu werden.

Seit Sommer wissen die Kirchentellinsfurter von dem Radio-Event. Am 1. Juli hatte sich der Moderator bei Bürgermeister Haug gemeldet mit dem Vorschlag, Kirchentellinsfurt am Duell teilnehmen zu lassen. Haug sagte auf der Stelle zu. »Die haben sofort Bock gehabt«, bestätigte Max Oehl. Das ist wichtig für die Teilnahme. »Die Gemeinden müssen mitmachen wollen.« Nur wenige Kommunen haben bisher abgesagt, wenn der Sender sich meldete. Die Radioleute gehen mit ihrer Hitparade dabei vor allem in kleinere Gemeinden. »Da ist der Zusammenhalt besser«, begründete es Oehl. Und dann muss noch gesucht werden, welche Gemeinden zueinander passen. Schefflenz liegt im Neckar-Odenwald-Kreis und hat knapp 4.000 Einwohner.

Anstehen zum Zählen: Auch Bürgermeister Bernd Haug machte lachend mit.
Anstehen zum Zählen: Auch Bürgermeister Bernd Haug machte lachend mit. Foto: Irmgard Walderich
Anstehen zum Zählen: Auch Bürgermeister Bernd Haug machte lachend mit.
Foto: Irmgard Walderich

Um das Ganze zu organisieren, holte Haug seine Mitarbeiterin Yasmin Mai-Schoger mit ins Boot. In der Gemeinde ist sie für bürgerschaftliches Engagement und für das Generationen-Netzwerk zuständig. Auch Mai-Schoger war von der Idee gleich begeistert. Schließlich ist so eine Aktion ganz in ihrem Sinne: Sie bringt Menschen zusammen und stärkt damit die Gemeinschaft im Ort. Alle Angebote des Generationen-Netzwerks gehen ebenfalls in diese Richtung.

Schnell haben sich auch noch andere im Ort gefunden, die den Rahmen für die Aktion schufen: Die Lerngruppen Sechs der Graf-Eberhard-Schule nutzten die Gunst der Stunde. Sie verkauften Waffeln, um damit ihre Klassenkasse aufzubessern. Demnächst geht es ins Schullandheim nach Überlingen an den Bodensee. Der Gewinn aus dem Waffelverkauf ist dafür eine nette Zugabe. Das Schullandheim ist schon bezahlt. »Das Geld kommt jetzt on top«, freute sich Lehrerin Catrin Schneider. Auch eine kleine Kunstaktion hatte sich die Schule ausgedacht. Wer wollte, konnte am Stand ein kleines Kunstwerk im Stil von Charles McGee schaffen.

»Wir haben alle möglichen Kanäle mobilisiert«

Crêpes wurde am Stand vom Volksbänkle gebacken, die Roastbears schenkten Kaffee aus, bei Stephanie Pick gab es einen kleinen Imbiss und bei Almas Bienenprodukte Met - ein richtig kleines Dorffestchen ist so auf die Schnelle entstanden. "Das war schon im Vorfeld ein richtiges Miteinander", sagte Maier-Schog. Natürlich war auch das Generationen-Netzwerk mit einer großen Infotafel auf dem Rathausplatz vertreten. Zwei Mitarbeiter vom DRK sorgten für die nötige Sicherheit. »Wir haben alle möglichen Kanäle mobilisiert«, erzählte der Bürgermeister, von der Dorf-App über den Gemeindeboten und die Presse. Selbst die Ortstafeln seien bestückt gewesen.

Nach 17.30 Uhr stieg die Spannung auf dem Rathausplatz. Der Moderator kämpfte noch mit der Technik bevor er auf seine Leiter stieg und das für Kirchentellinsfurt enttäuschende Ergebnis durchgab. Ein bedauerndes Raunen ging durch die Reihen. »Wenn ihr verliert, seid ihr trotzdem geil«, hatte Oehl schon im Vorfeld das Publikum auf eine mögliche Niederlage vorbereitet. (GEA)