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Halbzeitbilanz: Engstingen steht finanziell besser da, als erwartet - aber nicht gut

Engstingen wird laut Finanzzwischenbericht erfreulicher dastehen als vermutet: Weniger Gewerbesteuer, aber die Personalkosten waren zu hoch angesetzt.

Finanzen
Auch Engstingen geht es finanziell nicht gut. (Symbolbild) Foto: Monika Skolimowska/DPA
Auch Engstingen geht es finanziell nicht gut. (Symbolbild)
Foto: Monika Skolimowska/DPA

ENGSTINGEN. Kämmerer Alexander Ott hat den Haushalt 2025 der Gemeinde Engstingen solide geplant, wie aus dem Zwischenbericht hervorging, den er im Gemeinderat vorstellte.

Das Gesamtergebnis der Ergebnisrechnung dürfte mit 172.500 Euro sogar besser ausfallen als geplant (76.100 Euro). Zufrieden sind Ott und Bürgermeister Mario Storz trotzdem nicht: Das positive Ergebnis konnte nur wegen der außerordentlichen Erträge aus dem Verkauf von Bauplätzen in den Schafäckern erreicht werden. Die spülten eine Million Euro in die Gemeindekasse, aber das passiert halt nicht jedes Jahr.

Die Bauplatzverkäufe in den Schafäckern waren so geplant, also keine Korrekturen. Was Ott Kopfschmerzen macht, sind Rückgänge bei der Gewerbesteuer, er rechnet damit, dass die Einnahmen um rund 35.700 niedriger ausfallen werden als erhofft. Keine Katastrophe, oder, wie Ott es im Gemeinderat beschrieb: Die Einnahmesituation sei nicht so schlecht, wie man es aus den Beschreibungen des Zustands der deutschen Wirtschaft in den Medien erwarten könnte: »Uns geht’s nicht gut, aber besser als befürchtet.«

Bauplätze retten Gesamtergebnis

Vorsichtige Planung zahlt sich aus. Ott hat bei den Personalkosten einen Aufschlag von acht Prozent eingerechnet, tatsächlich werden es in diesem Jahr nur drei Prozent, im kommenden fünf. Damit werden die Personalaufwendungen um 164.800 Euro niedriger ausfallen als geplant. Das gleicht den Rückgang bei den Steuereinnahmen mehr als aus, besser wären natürlich niedrigere Personalkosten bei stabiler Gewerbesteuer.

Zins und Tilgung kann die Gemeinde gut bedienen, die Liquidität ist gesichert. Darauf lege auch die Kommunalaufsicht wieder mehr Wert, sagte Ott. Seit Einführung der Doppik (Doppelte Buchführung in Kommunen) sollen die Gemeinden auch ihre Abschreibungen, den Wertverlust ihrer Besitztümer, erwirtschaften. Das klappt mittlerweile in den wenigsten Fällen, auch in Engstingen nicht: Die Gemeinde muss 1,7 Millionen Euro Abschreibungen durch Erträge ausgleichen. Das geht nicht auf, das ordentliche Ergebnis liegt im Zwischenstand bei minus 827.500 Euro. Das Gesamtergebnis rettet – siehe oben – der Verkauf der Bauplätze. (wu)