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Harmonie und Wandlung: Bilder von Gudrun Gantzhorn in der GEA-Redaktion

Der Reutlinger General-Anzeiger setzt die Reihe seiner Ausstellungen fort. Diesmal im Fokus: Bilder der Reutlinger Künstlerin Gudrun Gantzhorn.

Gudrun Gantzhorn: »Schüchterne«.
Gudrun Gantzhorn: »Schüchterne«. Foto: Armin Knauer
Gudrun Gantzhorn: »Schüchterne«.
Foto: Armin Knauer

REUTLINGEN. Es mache deutlich mehr Arbeit, ein überarbeitetes Bild wieder stimmig zu machen, als ein neues zu malen, sagt Gudrun Gantzhorn. Es kommt bei der in Celle geborenen Reutlinger Künstlerin dennoch immer wieder vor, dass sie sich Bilder nach Jahren wieder vornimmt, sie diese, ausgehend von einem Detail, umarbeitet. »Das eine zieht das andere nach sich«, stellt sie dann fest. Auch, dass es eine ganze Weile dauern kann, »bis die Harmonie wieder stimmt«.

In diesen Aussagen steckt schon vieles von dem, was Gudrun Gantzhorns Kunst ausmacht: Veränderung und Harmonie. In den Bildern, die sie derzeit in den Redaktionsräumen des Reutlinger General-Anzeigers am Burgplatz zeigt, kommt beides zum Ausdruck. »Gudrun Gantzhorn. Langer Weg. Von der Natur zur Abstraktion« heißt die Ausstellung, die bei der Vernissage rund 100 Besucherinnen und Besucher anlockte. Sie ist noch an vier Samstagen - am 14. Juni, 5. und 19. Juli sowie am 2. August - jeweils von 10 bis 12 Uhr öffentlich zugänglich.

Die Malerin Gudrun Gantzhorn bei der Vernissage.
Die Malerin Gudrun Gantzhorn bei der Vernissage. Foto: Christoph B. Ströhle
Die Malerin Gudrun Gantzhorn bei der Vernissage.
Foto: Christoph B. Ströhle

Dass ihr Weg zur Abstraktion ein langer war, führt die 85-Jährige darauf zurück, »dass ich so diszipliniert erzogen wurde«. Im Dialog mit GEA-Kulturredakteur Armin Knauer, der die Ausstellungen beim GEA kuratiert, blickte sie auf Stationen ihres Lebens zurück: die privaten Malstudien beim Landschaftsmaler Hans-Peter Koken, für die sie in den 1950er-Jahren lange Wege in Kauf nahm; das Grafikdesign-Studium an der Werkkunstschule in Hannover; das Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart bei Walter Brudi; ihre Arbeit beim Ehapa Verlag im Bereich Comics und Freizeitmagazine; die Tätigkeit als Dozentin an der Berufsfachschule für Mode in Stuttgart; die fast zwei Jahrzehnte währende Tätigkeit als Kunsterzieherin am Isolde-Kurz-Gymnasium in Reutlingen.

Die ihr wichtige freie künstlerische Tätigkeit behielt sie in all den Jahren bei, auch wenn sie heute über sich sagt: »Ich war nicht so mutig, dass ich die Bilder gleich gezeigt habe.« Etliche Einzelausstellungen im In- und Ausland wurden es seit Mitte der 1960er-Jahre dann aber doch. Armin Knauer nannte eine ganze Reihe weiblicher Künstlerpersönlichkeiten, die in Reutlingen und Umgebung wirken oder gewirkt haben. Zu ihnen zähle auch Gudrun Gantzhorn.

Ausstellungsinfo

Die Ausstellung »Gudrun Gantzhorn. Langer Weg. Von der Natur zur Abstraktion« ist in der GEA-Redaktion am Reutlinger Burgplatz noch an vier Samstagen jeweils von 10 bis 12 Uhr öffentlich zugänglich: am 14. Juni, 5. und 19. Juli sowie am 2. August. Zugang ist über das Service-Center von der Burgstraße her. (GEA)

In der Reutlinger Ausstellung sind zwei Dutzend Aquarelle und Ölbilder von ihr zu sehen: Landschaften, Stillleben, Porträts und Akte. Wobei die Sujets nicht immer klar zu trennen sind. Denn zu den Besonderheiten von Gudrun Gantzhorns Kunst gehört es, dass ein Akt - poetisch oder erotisch - auch gleichzeitig Porträt sein kann; dass sich aus einer zunächst naturalistisch anmutenden Landschaft Mensch oder Tiere »herausschälen« oder wie auf einer traumartig sich darüber schiebenden Bildebene in diese eingebettet sind; dass viele Bilder von Facettenstrukturen, einer geometrischen Abstraktion im Stil des Kubismus geprägt sind; dass sich im Dargestellten oft eine inhärente Metamorphose andeutet; dass beispielsweise ein Baum wie eine Tänzerin anmuten kann.

Zur Harmonie in Gudrun Gantzhorns Kunst gesellt sich dadurch ein Spannungsmoment. Man bekommt beim Betrachten das Gefühl, dass sich der Bildgegenstand nicht in einer einzigen Erscheinungsform erschöpft und sich, wenn überhaupt, nur mit einer komplexen Wahrnehmung erfassen lässt.

Yvonne Marli Schramm umrahmte die Vernissage mit Chansons auf Deutsch und Französisch.
Yvonne Marli Schramm umrahmte die Vernissage mit Chansons auf Deutsch und Französisch. Foto: Christoph B. Ströhle
Yvonne Marli Schramm umrahmte die Vernissage mit Chansons auf Deutsch und Französisch.
Foto: Christoph B. Ströhle

Die Vernissage der Ausstellung umrahmten Yvonne Marli Schramm (Gesang) und Dorothee Schwille (Piano) stimmungsvoll mit Chansons wie »La mer«, »La vie en rose« und »Sag mir, wo die Blumen sind«. (GEA)