REUTLINGEN. Bei der Reutlinger Tafel können sich finanziell benachteiligte Menschen mit dem Nötigsten versorgen. Doch eben diese Versorgung mit dem Allernötigsten ist inzwischen kaum mehr zu gewährleisten. Eine wachsende soziale Schieflage, verstärkt unter anderem durch Krieg und Inflation, macht es der Reutlinger Tafel schwer, den immer größer werdenden Bedarf an lebensnotwendigen Gütern zu kleinem Preis zu decken. Deshalb muss rigide rationiert werden.Von den vielen Menschen, die in der Schlange vor dem Laden lange Wartezeiten in Kauf nehmen, kommen nicht einmal alle zum Zug. Denn immer wieder sind die Tafelläden lange vor Ladenschluss ausverkauft.
Um ein Zeichen zu setzen und den Mangel wenigstens vorübergehend zu lindern, haben der ehemalige Pfarrer Thomas Koser-Fischer und Herbert Henes die Oststadt-Tafelwoche ins Leben gerufen. Von Sonntag, 29. Juni, bis Sonntag, 6. Juli, stehen an verschiedenen Stellen in der Reutlinger Oststadt Tafelkörbe bereit, die darauf warten, mit gespendeten Waren gefüllt zu werden. Benötigt werden vor allem haltbare Lebensmittel wie Nudeln, Reis, Mehl, Zucker, Salz, Marmelade, Kaffee, Tee, Honig, Müsli, Linsen, alle Arten von Dosen, Damenbinden, Duschbad, Haarwaschmittel, Zahnpasta, Windeln, Papiertaschentücher und Toilettenpapier. Abgeholt werden die Sachspenden nach der Aktionswoche von Ehrenamtlichen der Reutlinger Tafel.
Ergebnis steigerte sich 2024
»Das erfreuliche Ergebnis der ersten Tafelwoche wurde im vergangenen Jahr sogar noch gesteigert. Mit einer ganzen Tonne an gespendeten Waren konnte die Reutlinger Tafel ihr Angebot über Wochen bereichern«, so Henes.
Und Koser-Fischer ergänzt: »Da sich bisher so viele Mitbürger und Einrichtungen der Oststadt wie selbstverständlich an dieser Aktion beteiligt haben, hoffen wir, dass wir es gemeinsam schaffen, auch mit der dritten Tafelwoche die wichtige Arbeit der Reutlinger Tafel tatkräftig zu unterstützen.« (eg)
DIE ABGABE-STELLEN
Wer bei der Sammelaktion mitmachen möchte, kann seine Sachspenden an mehreren Stellen in der Oststadt abgeben. An folgenden Orten warten von Sonntag, 29. Juni, bis Sonntag, 6. Juli, leere Tafelboxen darauf, gefüllt zu werden: Erlöserkirche, Kaiserstraße 32 St. Wolfgangskirche, St.-Wolfgang-Straße 10 Matthäus-Alber-Haus, Lederstraße 81 Edeka, August-Lämmle-Straße 17 Rewe, Albstraße 60 An der Aktion beteiligt sind außerdem die Christengemeinschaft, Matthäus-Beger-Schule, Jos-Weiß-Schule und das Isolde-Kurz-Gymnasium, die städtischen Kindertagesstätten der Oststadt, die Denk-mit-Kita und das evangelische Kinderhaus. Eltern, Kinder und Schüler können ihre Warenspende direkt in der Einrichtung abgeben. (eg)