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Aktuell Arbeitskampf

Kundgebung in Reutlingen: RSV-Fahrer wollen in den öffentlichen Dienst

Zum Abschluss des zweitägigen Warnstreiks im Reutlinger Stadtverkehr Demonstration und Besuch in der Gemeinderatssitzung.

Streikende Busfahrer demonstrieren auf dem Reutlinger Marktplatz für mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen.
Streikende Busfahrer demonstrieren auf dem Reutlinger Marktplatz für mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen. Foto: Stephan Zenke
Streikende Busfahrer demonstrieren auf dem Reutlinger Marktplatz für mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen.
Foto: Stephan Zenke

REUTLINGEN. Nach ihrem zweitägigen Warnstreik haben die Busfahrer der Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft (RSV) am Donnerstagabend nicht nur ihre Forderungen im aktuellen Tarifkonflikt des privaten Omnibusgewerbes bekräftigt, sondern bei einem Besuch des Gemeinderates auch den Wunsch geäußert nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes beschäftigt zu werden.

Vor der dritten Verhandlungsrunde, die am morgigen Freitag startet, ist die Kampfbereitschaft der Chauffeure laut Benjamin Stein, Geschäftsführer des Verdi-Bezirkes Fils-Neckar-Alb »ungebrochen«. Der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO) habe bisher nur zwei Prozent mehr Gehalt geboten. Verdi fordert für die rund 9.000 Beschäftigten unter anderem neun Prozent mehr Entgelt sowie 100 Euro mehr im Monat für Auszubildende.

»Die Verhinderer einer Einigung sitzen auf der Arbeitgeberseite«, rief Stein der Menge bei einer Kundgebung auf dem Marktplatz zu. Nur durch die Streiks der vergangenen Wochen sei es überhaupt zu einer dritten Verhandlungsrunde gekommen.

Die Arbeitgeber von der WBO sprechen in einer Pressemeldung von »Gewerkschaften außer Rand und Band«. Verdi eskaliere den Tarifstreit weiter. Die Forderungen seien »in keiner Weise nachvollziehbar«. WBO-Geschäftsführerin Yvonne Hüneburg wird mit den Worten zitiert, »mit Sozialpartnerschaft hat das hier überhaupt nichts mehr zu tun«. Immer mehr Kreise dünnten wegen leerer Kassen Fahrpläne aus. Dem entgegnet Verdi, die Fahrer könnten nicht für die Finanzkrise von Kreisen und Kommunen verantwortlich gemacht werden. Es brauche eine andere Politik. (GEA)