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Maik Stingel wird neuer Cheftrainer beim SSV Reutlingen

Maik Stingel.
Maik Stingel. Foto: Joachim Baur
Maik Stingel.
Foto: Joachim Baur

REUTLINGEN. »Ich würde am liebsten direkt loslegen. Für mich ist das als Trainer der nächste Schritt«, fiebert Maik Stingel seiner neuen Herausforderung entgegen. Der 30 Jahre alte A-Lizenz-Inhaber und Sportwissenschaftler wird mit sofortiger Wirkung hauptamtlicher Trainer des nach 20 Spieltagen auf Position neun rangierenden Fußball-Oberligisten SSV Reutlingen. Stingel tritt die Nachfolge von Albert Lennerth an, von dem sich der Verein zum Jahresende getrennt hat. »Für uns ist es der logische Schritt, Maik Stingel die Verantwortung zu übertragen. Er besitzt das Know-How, die Zeit und den Elan, um unsere Pläne umzusetzen«, erklärt Sportvorstand Christian Grießer die Entscheidung.

Bei Stingel ändert sich lediglich das Aufgabenfeld. Der Eninger wird das Traineramt der A-Junioren abgeben und stattdessen die Kommandos bei der ersten Mannschaft geben. Wie die Stellen bei den in der Bundesliga um Punkte kämpfenden A-Junioren verteilt werden, muss noch ausgelotet werden. Aus Urlaubsgründen wurde das bislang nicht festgezurrt. Von dem Quintett Philipp Reitter (zuletzt Co-Trainer der Ersten), Ferhat Findik (hat als Co-Trainer der Ersten aufgehört, machte aber noch Spiel-Analysen), Rasmus Joost, Jack Luz (beide Co-Trainer der A-Junioren) sowie Noah Lämmle (Video) dürften zwei Personen in die Trainer-Riege von Stingel bei der Oberliga-Truppe rücken. Die übrigen drei Übungsleiter sollen für die A-Junioren im Einsatz sein.

Keine Mehrkosten für den Verein

Stingel soll neben seiner Arbeit mit der ersten Mannschaft die gesamtsportliche Konzeption des Vereins mitverantworten. Zudem fungiert er weiterhin als Leiter der SSV-Akademie. »Dies alles ist nur im Rahmen einer Vollzeitstelle darstellbar, die Maik Stingel seit letztem Jahr beim SSV bekleidet. Das bedeutet auch, dass der Verein keine finanzielle Mehrbelastung hat«, betont Grießer. Nach der Trennung von Lennerth war gemutmaßt worden, auf den Verein würden im Bereich Gehälter Mehrkosten zukommen.

Nach dem Rücktritt von Maik Schütt übernahmen Ende März 2022 Lennerth und Stingel als Trainerteam den Oberligisten und führten ihn mit einer imposanten Bilanz von 28 Punkten aus 13 Begegnungen sicher zum Klassenverbleib. Mit der Konstellation Lennerth als Chef und Stingel als »Co« wollte der SSV auch die laufende Spielzeit 2022/23 bestreiten, doch Stingel legte Ende September sein Amt nieder. »In puncto Spielweise, Spielidee und Arbeitsweise mit den Spielern haben sich die Meinungen von Albert und mir nicht gedeckt. Das ist aber nicht schlimm, wir hatten halt unterschiedliche Ansichten«, blickt Stingel auf diese Zeit zurück.

Seit Januar 2019 dabei

»Zwischen den beiden haben lediglich fachlich ein paar Dinge nicht gepasst, aber beide schätzen sich«, erklärt Grießer die Maßnahme, Stingel bereits ab Januar – und nicht, wie ursprünglich geplant, am 1. Juli – als neuen Coach zu installieren. Zudem seien nach dem Rückzug von Stingel als »Co« beispielsweise die Einzel-Analysen mit den Spielern weggebrochen. Der SSV hofft nun, mit dem Hauptamtlichen Stingel den nächsten Entwicklungsschritt zu machen. Stingel gehörte viele Jahre zu den Leistungsträgern des TSV Eningen. In der Saison 2015/16 war er bei seinem Heimatverein als Co-Spielertrainer, danach eineinhalb Jahre als Spielertrainer im Einsatz. Im Januar 2018 stieg er als Co-Trainer bei den Bundesliga-B-Junioren von Viktoria Köln ein. »Der Wechsel nach Köln hat sich ganz kurzfristig ergeben«, erzählte Stingel damals dem GEA. Im Januar 2019 stieg er im Nachwuchsbereich des SSV ein.

Ab dem 9. Januar soll sich beim Kreuzeiche-Club jeder Spieler individuell auf die Rest-Saison vorbereiten. Am 14. Januar startet das Team beim Sindelfinger Hallenturnier, am 21. Januar ist Trainingsauftakt. Das erste Oberligaspiel der Reutlinger im neuen Jahr steigt am Samstag, 4. März, beim SV Oberachern. (GEA)