METZINGEN. Bei einer Festveranstaltung in Metzingen hat Reutlingens Landrat Dr. Ulrich Fiedler den Einsatzkräften aller Feuerwehren im Kreis für ihr außergewöhnliches Engagement gedankt. Nur dadurch sei es gelungen, bei 5.614 Einsätzen im vergangenen Jahr 498 Menschen aus lebensbedrohlichen Lagen zu retten. Trotz aller Bemühungen sei für 75 Menschen jede Hilfe zu spät gekommen. Fiedler erinnerte insbesondere an die heftigen Regenfälle im Mai und Juni, aber auch daran, dass die Hugo-Boss-Stiftung für die Hilfe bei Extremunwetterereignissen eine viertel Million Euro zur Beschaffung von Einsatzmitteln für die Feuerwehren des Landkreises gespendet hat. Beschafft werden soll davon ein Abrollbehälter mit Spezialgeräten, der in Metzingen stationiert werden soll.
Die gastgebende Feuerwehr stellte Metzingens Erster Bürgermeister Patrick Huberts vor. Er erläuterte die Sonderstellung Metzingens als Outletmetropole und Industriestadt. Durch die vielen Einpendler und Besucher sei Metzingen mit einer Stadt mit rund 50.000 Einwohnern vergleichbar, was sich auch in der Ausrüstung der Feuerwehr widerspiegelt.
Ereignisreiches Jahr 2024 für die Wehren
Seit einem Jahr steht Nicolas Waitzinger an der Spitze des Kreisfeuerwehrverbandes Reutlingen. Er blickte nicht nur auf ein ereignisreiches Jahr zurück, sondern auch auf eine Zeit, in der die Welt in vielen Bereichen ins Wanken geraten ist. Politische Krisen, wirtschaftliche Unsicherheiten und gesellschaftliche Herausforderungen prägen den Alltag. Doch eines bleibe konstant: die Feuerwehr. Sie sei der Fels in der Brandung, eine tragende Säule unserer Gesellschaft. Und das in einer Zeit, in der die Entwicklungen in der Politik eher einer stürmischen Atlantik-Überquerung als einer Stocherkahnfahrt auf dem Neckar gleichen, so Waitzinger.
»Ganz im Sinne des Operationsplans Deutschlands.« Doch so engagiert die Feuerwehren auch sind, es gebe Herausforderungen, die man nicht mit Fortbildungsveranstaltungen, sondern nur mit der Politik lösen könne. Feuerwehrarbeit dürfe nicht als Selbstverständlichkeit betrachtet werden. »Sie ist eine freiwillige Leistung, die verlässliche Rahmenbedingungen braucht.« Im Landkreis Reutlingen gebe es ein Rekordhoch bei den Mitgliederzahlen der Jugendfeuerwehren und Einsatzabteilungen. Die Mitglieder seien motiviert und engagiert. Dies zeigt eine Statistik, nach der mehr als 75 Prozent der Mitglieder mit ihrem Ehrenamt und den Rahmenbedingungen zufrieden seien. »Doch sollte nicht eine 100-prozentige Zufriedenheit der Einsatzkräfte das Ziel sein«, fragte der Verbandsvorsitzende.
Man dürfe nicht vergessen, dass 98 Prozent der Mitglieder der Feuerwehren im Land freiwillig und im Ehrenamt eine Pflichtaufgabe der Gemeinde übernehmen. Im Rahmen der Verbandsversammlung ist Dettingens Bürgermeister Michael Hillert mit der Ehrenmedaille des Deutschen Feuerwehrverbandes ausgezeichnet und zum Ehrenmitglied ernannt worden. Sonja Haid ist für ihre langjährige Tätigkeit als Leiterin des Fachgebiets Frauen zum Ehrenmitglied ernannt und mit der Ehrenmedaille des Kreisfeuerwehrverbandes ausgezeichnet worden. Zu Ehrenmitgliedern für jeweils 15 Jahre Dienstzeit als Kommandant sind Armin Pangerl (Werkfeuerwehr ZfP Zwiefalten) sowie Heiko Reutter (Mehrstetten) ernannt worden. (eg)