METZINGEN. Die vergangenen Jahre bei den Metzingen Open haben eines gezeigt: Es gibt immer Spieler, die auf dem Papier zu Beginn der Turnierwoche unscheinbar daherkommen und am Ende doch alle Tennis-Fans überraschen. Bei der vierten Auflage des internationalen IFT-Future-Turniers sind es nun gleich zwei Jungprofis, die sich aus dem Schatten gespielt haben und sich nun plötzlich gute Chancen ausrechnen dürfen, den Titel beim M25-Event in Metzingen zu holen, das mit einem Preisgeld von insgesamt 30.000 US-Dollar dotiert ist. Der Champion nimmt übrigens einen Scheck in Höhe von 4.150 Euro mit nach Hause. Wer würde da nein sagen?
Der Belgier Jack Logé und Tscheche Daniel Siniakov definitiv nicht. Sie sind die Überraschungs-Halbfinalisten am Bongertwasen und stehen sich am Samstag im Semi-Finale (nicht vor 15 Uhr) tatsächlich direkt gegenüber. Logé reiste als ungesetzter Spieler nach Metzingen, Siniakov musste sich sogar erst über die Qualifikation ins Hauptfeld kämpfen. Der Württembergliga-Spieler des TEC Waldau Stuttgart setzte am Freitag ein fettes Ausrufezeichen, indem er im Viertelfinale den topgesetzten Argentinier Juan Bautista Torres (ATP-Ranking 299) mit 6:1, 7:5 über einen Großteil der Partie an die Wand spielte. Zwischen beiden Spielern liegen übrigens sage und schreibe 695 Positionen in der Weltrangliste.
Ein Hauch von Copacabana: Rein brasilianisches Halbfinal-Duell
Ebenfalls sehr stark spielte der junge Logé im Duell gegen Adrian Oetzbach auf. Der impulsive Belgier ließ dem gebürtigen Essener beim 6:3, 7:6 (7:4) keine Chance und zeigte wie bereits am Vortag gegen den Ohmenhäuser Tim Handel, dass er eine laufende Ballwand ist. Wer der Favorit in diesem Halbfinal-Duell ist, lässt sich überhaupt nicht sagen. Eines steht jedoch fest: Es wird wieder hochklassiges Tennis zu bestaunen geben. Das gilt auch oder vor allem für die andere Begegnung in der Vorschlussrunde, die ein Hauch von Copacabana umgibt. Der an Position drei gesetzte Pedro Boscardin Dias trifft um 13 Uhr auf dem Center Court auf seinen erfahrenen Landsmann Daniel Dutra da Silva.
Kurios: Beide gehen auch gemeinsam im Doppel-Wettbewerb an den Start und treffen im Doppel-Finale zum Abschluss des Tages auf Oetzbach und den Tschechen Siniakov. Vorab findet ab 10.30 Uhr der »Wilson-Demo-Day« mit dem dreimaligen deutschen Davis-Cup-Sieger Patrick Kühnen statt. Das große Einzel-Finale steigt schließlich am Sonntag um 13 Uhr. Klar ist schon jetzt: Ein Überraschungskandidat wird dabei auf jeden Fall vertreten sein. Wer wird es sein? Es bleibt spannend bei den Metzingen Open. (GEA)