REUTLINGEN. Wie die Stadtverwaltung Reutlingen mitteilt, bleibt die Digitalisierung an Reutlinger Schulen ein zentrales Anliegen der Stadt. Trotz noch ausstehender Anschlussfinanzierung durch Bund und Land (Digitalpakt 2.0) handle die Stadt vorausschauend: Mit einer Gesamtbeauftragung über 2,7 Millionen Euro stärke Reutlingen den digitalen Schulbetrieb für die kommenden drei Jahre. Der Verwaltungs-, Kultur- und Sozialausschuss (VKSA) der Stadt Reutlingen stimmte der Beschlussvorlage der Stadtverwaltung einstimmig zu.
Bereits im Rahmen des ersten Digitalpakts hatte die Stadt Reutlingen alle verfügbaren Fördermittel vollständig abgerufen. Insgesamt flossen so – zusätzlich zu den regulären IT-Maßnahmen – über sechs Millionen Euro in die digitale Ausstattung der Schulen.
Neue Förderlinie
Diese Mittel ermöglichten insbesondere die Ausstattung aller Klassenräume an den städtischen Schulen mit digitalen Displays und neuen Lehrertischen mit der notwendigen IT-Hardware. Auch die Ausstattung mit weiteren digitalen Endgeräten für Schülerinnen und Schüler wurde mit diesen Fördermitteln unterstützt.
Bis eine neue Förderlinie durch den Bund aufgelegt wird, hält die Stadt den digitalen Betrieb an ihren Schulen mit eigenen Haushaltsmitteln aufrecht – und zwar trotz eines Sparhaushaltes mit begrenzten Spielräumen. Beschafft werden neue Personal Computer, Notebooks sowie passende Software und Dienstleistungen zum Austausch nicht mehr leistungsfähiger oder defekter Geräte. Um den aktuellen Ausstattungsstand an mobilen Endgeräten an den Schulen möglichst zu halten, werden für die Schülerinnen und Schüler in den nächsten drei Jahren bis zu 4.500 Apple iPads als Ersatz beschafft – abhängig von den jährlich verfügbaren Sondermitteln für mobile Endgeräte. Außerdem stehen auf der Beschaffungsliste Schulserver samt Softwarelizenzen, die turnusgemäß nach sechs Jahren ersetzt werden, um Ausfallsicherheit und Systemstabilität zu gewährleisten.
Die Stadt Reutlingen verfolgt weiterhin ihre ambitionierten Ziele: eine 1:2-Ausstattung an Grundschulen und Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentren, also ein Gerät für zwei Schüler, sowie 1:1-Ausstattung an weiterführenden Schulen. Doch bereits jetzt ist laut Stadt klar: »Ohne zusätzliche Mittel, beispielsweise aus dem Digitalpakt 2.0, lassen sich diese Standards nicht dauerhaft halten«.
Deutlich wird dies beispielhaft am tatsächlichen Bedarf an mobilen Tablets: Um den aktuellen Stand der Ausstattung an den Schulen zu halten, werden bei maximaler Nutzungsdauer bis 2028 statt der geplanten 4.500 eigentlich mindestens 5.200 der relativ kostspieligen iPads benötigt. Nicht einkalkuliert sind hierbei gegebenenfalls steigende Schülerzahlen in den nächsten Jahren.
»Schon diese Zahlen zeigen, dass wir auf die Fortsetzung des Digitalpakts dringend angewiesen sind. Wir nehmen derweil unsere Verantwortung ernst und sichern den Betrieb mit eigenen Mitteln, wo es nötig ist«, heißt es aus dem Amt für Schulen, Jugend und Sport. (pr/zen)