REUTLINGEN-BETZINGEN. »Zugabe, Zugabe!«, rief das Publikum begeistert – und bekam sie auch. Die Rope-Skipping-Gruppe des TSV Betzingen lieferte am Samstagabend auf dem vereinseigenen Sportgelände das unbestrittene Highlight des eigenen Festes zum 20-jährigen Bestehen. Seilspringerinnen und -springer aller Altersklassen präsentierten eine mitreißende Show mit Choreografien aus zwei Jahrzehnten Vereinsgeschichte. »Da stecken neun Monate Arbeit drin«, sagte Übungsleiterin Gabi Maier, die von Emotionen sichtlich überwältigt war. Noch vor dem Auftritt flossen bei ihr Tränen der Rührung, als ihr die Gruppe eine eigens gestaltete »Ehrenurkunde der Seilschaft« überreichte.
Die Trainerin war es, die die Sportart vor 20 Jahren nach Betzingen brachte. Alles begann 2006 mit einem Einsteigerkurs über zehn Wochen und ein paar neugierigen Kindern. Seitdem ist die Gruppe stetig gewachsen - aktuell sind es rund 50 Springer. Einige davon haben es ins Bundesfinale oder zur Deutschen Meisterschaft geschafft. Der sportliche Höhepunkt: Platz fünf bei der Weltmeisterschaft 2015 in Paris. Unvergessen ist auch der 24-Stunden-Weltrekordversuch, bei dem die Betzinger sogar nachts unermüdlich sprangen.
»Wir könnten noch unzählige Geschichten erzählen«, sagt Gabi Maier. Eine liegt ihr besonders am Herzen: Sieben »Ropies«, die 2006 im Alter von sechs bis acht Jahren beim allerersten Training dabei waren, sind heute immer noch aktiv – inzwischen auch als Trainerinnen oder in anderen Funktionen. »Das ist nicht nur beeindruckend, sondern ein wunderbares Zeichen für Teamgeist, Leidenschaft und Kontinuität«, sagt Maier mit spürbarem Stolz. (GEA)