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Nach tödlichen Badeunfällen: Was die DLRG in der Region rät

Am bislang heißesten Wochenende des Jahres sind in Deutschland vier Menschen bei Badeunfällen ums Leben gekommen. Schwimmbäder und Badegewässer waren auch in der Region so gut besucht wie selten. Doch was ist wichtig, damit dort nichts passiert?

Ein neun Jahre alte Mädchen überlebte einen Badeunfall in Frankfurt nicht. (Symbolbild)
Ein neun Jahre alte Mädchen überlebte einen Badeunfall in Frankfurt nicht. (Symbolbild) Foto: Ole Spata/DPA
Ein neun Jahre alte Mädchen überlebte einen Badeunfall in Frankfurt nicht. (Symbolbild)
Foto: Ole Spata/DPA

REUTLINGEN. Bei mehreren Badeunfällen sind am vergangenen Wochenende vier Menschen in Deutschland ums Leben gekommen. Unter den Toten: Zwei Kinder im Alter von sieben und neun Jahren, ein 40-Jähriger und ein 94 Jahre alter Mann. Die tragischen Todesfälle passierten alle außerhalb von Baden-Württemberg.

Gleichzeitig waren die Freibäder in der Region rekordverdächtig gut besucht, und auch an der bekannten Badegewässern drängten sich die Menschen auf den Liegewiesen und im Wasser dicht an dicht. Beispielsweise am Kirchentellinsfurter See, im Reutlinger Markwasenbad, im Tübinger Freibad und selbst im »Öschinger Bädle«. Dennoch hat es keine Badeunfälle gegeben. Noch nicht. Denn vor allem in den Sommermonaten wird das Risiko bei oft schwüler Hitze oder stechender Sonne immer wieder unterschätzt, warnen die Lebensretter der DLRG.

In den Sommermonaten passieren die meisten Badeunfälle

Denn mehr als die Hälfte der tödlichen Badeunfälle ereigneten sich in Baden-Württemberg in den drei Sommermonaten ab Juni. Die meisten im überdurchschnittlich heißen August 2024, als 15 Menschen starben. Fast dreimal so viele, wie im Jahr davor. In ganz Deutschland gab es 411 tödliche Bade-Unglücke. Das waren so viele, wie seit 2019 nicht mehr. Laut DLRG starben in Baden-Württemberg im vergangenen Jahr 26 Männer und Frauen in Seen, in Flüssen ertranken weitere 14 und in Schwimmbädern drei.

Am sichersten, so die DLRG, ist es an bewachten Badestellen und dort, wo viel los ist. »Ertrinken ist leise. Wenn niemand da ist, kann auch niemand helfen«, sagte Markus Mang von DLRG Landesverband Baden-Württemberg. Deshalb die Empfehlung: Am sichersten ist es an bewachten Orten, also da, wo Schwimmmeister, DLRG oder Rettungsschwimmer im Einsatz sind.

Doch auch Schwimmer ertrinken immer wieder, weil sie die Tücken von Flüssen und Seen nicht bedenken. Strömungen und Unterströmungen können selbst geübte Schwimmer in Lebensgefahr bringen. Schwimmer können verkrampfen oder die Erschöpfung überkommt sie. Selbst gute Schwimmer überschätzen ihre Kräfte und unterschätzen Risiken. Sie schwimmen in Seen zu weit raus, ohne genügend Kraftreserven für den Rückweg zu haben. 

Schwimmhilfen helfen nicht immer

Manche Menschen verlassen sich auf Schwimmhilfen, wie Luftmatratzen, Schwimmflügel oder Ringe. Diese böten aber nicht immer sicheren Schutz, so die DLRG. So war 2018 ein Nichtschwimmer in einem Baggersee ertrunken, als er von seiner Luftmatratze rutschte.

Die DLRG empfiehlt zudem Stand-Up-Paddlern eine Schwimmweste zu tragen. Sie unterstützt mit ihrem Auftrieb beim Schwimmen und sorgt dafür, dass die Person an der Wasseroberfläche bleibt, wenn sie ins Wasser fällt. Ein plötzlicher Sturz ins kühle Nass könne für einen aufgeheizten Körper lebensgefährlich werden.

Nie überhitzt, mit vollem Magen oder unter Alkohol ins Wasser

Letzteres gelte generell an heißen Sommertagen. Deshalb: Nie mit überhitztem Körper ins kalte Wasser springen. Das kann den Kreislauf überfordern und zu einer sogenannten Schockstarre führen. Im schlimmsten Fall können sich die Blutgefäße zusammenziehen und zu einem Herzstillstand führen. Also rät die DLRG: immer vorher abduschen oder mit kalten Wasser abkühlen, bevor es ins Wasser geht.

Ganz wichtig: Niemals mit vollem Magen oder unter Alkohol ins Wasser springen. In Leverkusen ist am Wochenende ein 40 Jahre alter Mann ertrunken, der vorher mit Freunden dort gefeiert und Alkohol getrunken hatte. Als alle anderen nach Hause gingen, war er allein am Badesee zurückgeblieben und war auch schwimmen gegangen. Seine Leiche wurde am nächsten Morgen aus dem See geborgen. (GEA/dpa)