BAD URACH. Während des Schäferlaufs sorgen sie mit ihren prächtigen Trachten für Aufsehen, doch derzeit ist für die Kreisreiterpaare noch Proben-Alltag an-gesagt – es herrscht sozusagen Ruhe vor dem Fest-Sturm: In Jeans, Leggings und T-Shirts wird an den Tanzschritten gefeilt und nach der besten Strategie für den Bechertanz gesucht. »Langsam, langsam«, ruft Vorreiter Wilfried Schneider dem Paar zu, dass als nächstes dran ist.
Der Metzger lupft mitten in der Tanzbewegung das Metzgermädle in die Höhe und: der Becher fällt. »Super«, kommentiert Schneider. Fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit drehen die Paare – nur Bürgermeister Elmar Rebmann schaut interessehalber zu – in einem dem nüchternen Ambiente des Schulhofs der Barbara-Gonzaga-Gemeinschaftsschule ihre Runden, das wird nicht mehr lange so sein: Die Kreisreiterpaar sind während der Schäferlauftage überall präsent, werden bejubelt und angefeuert.
»Wir stehen immer unter Beobachtung und sind ständig am Tanzen«, weiß Wilfried Schneider aus langjähriger Erfahrung. Geprobt wird seit März, es laufe rund. Immerhin handele es sich mehr oder weniger um ein Auffrischen der Tänze: Timo Frank und Kathrin Randecker, Julia Schneider und Moritz Schneider, Sanni Bauer und Pascal Randecker sowie Anna Schneider und Jochen Bauer wissen, was über den Schäferlauf auf sie zukommt. Erstmals mit dabei sind Maren Bauder und Felix Schilling, mit seinen 17 Jahren ist er der jüngste im Team. Die Proben dienen laut Wilfried Schneider auch dazu, als Gruppe zusammen zu wachsen – während es Schäferlaufs verbringe man viel Zeit miteinander.
Die Entscheidung, dass am Schäferlauf-Sonntag keine »Schäferlies«-Aufführung mehr stattfindet, sorgt für etwas Entspannung bei den Kreisreitern. Für sie war montags nämlich noch längst nicht Schluss mit der Tanzerei, bisher wurden Alt-Metzger, Altenheime und Gaststätten besucht – das könne laut Wilfried Schneider nun vorgezogen werden. (oech)