TÜBINGEN. »The Last Dance«. Der letzte Tanz. Was als Titel für die millionenfach gesehene Netflix-Dokumentation über Basketball-Legende Michael Jordan herhielt, trifft in seiner Bedeutung auch auf fünf Mannschaften aus dem Fußball-Bezirk Alb zu. Am Wochenende fallen die letzten Entscheidungen. Ein Überblick über den Schlussakt der Saison 2024/25.
- »Heimspiel« für die TSG Tübingen
Alles oder nichts heißt es für die TSG Tübingen im finalen Relegationsspiel zur Verbandsliga. Die Mannschaft von Trainer Michael Frick tritt am Sonntag (15 Uhr) in Hirschau gegen den Landesliga-Vertreter TSV Waldhausen an, der die beiden bisherigen Relegationsspiele gegen Löchgau (2:0) und Nagold (4:2) gewonnen hat. Die Rechnung ist einfach: Der Sieger spielt kommende Runde in der höchsten Spielklasse Württembergs.
Die Unistädter um Trainer Frick haben den Gegner in beiden Relegationsspielen beobachtet. »Es ist eine routinierte, robuste Mannschaft, die vor allem bei Standards gefährlich ist. Wir müssen da schon ein dickes Brett bohren, geduldig sein und Druck ausüben«, schätzt Frick den Gegner im finalen Duell um den Ligaverbleib ein. Bis auf den abwesenden Constantin Zeyer sind alle Akteure an Bord. Der TSG-Coach betrachtet den Spielort in Hirschau schon als einen Heimvorteil. »Wir müssen nicht zwei Stunden mit dem Bus fahren, der Platz ist ganz gut und hoffentlich sind die Zuschauer in Hirschau auch für uns«, sagt Frick, der diese Partie aufgrund der Wichtigkeit schon als besonders ansieht. Falls die Tübinger das Nachsehen haben, werden in der kommenden Saison nur zwei Vereine aus der Region, die Young Boys Reutlingen und der FC Rottenburg, in der Verbandsliga um Punkte kämpfen.
- Kampf um ein Bezirksliga-Ticket
»Unsere Fans waren im ersten Relegationsspiel in Hirschau der Wahnsinn«, blickt Nico Rauscher, der Co-Spielertrainer des TSV Sickenhausen, auf das Halbfinal-Duell gegen den SV Neustetten zurück. Knapp 1.000 Zuschauer hätten »eine Mega-Kulisse« gebildet, so Rauscher. Der Reutlinger A-Liga-Vize Sickenhausen hat den Vergleich mit dem Tübinger A-Liga-Zweiten Neustetten nach Elfmeterschießen für sich entschieden, Rauscher selbst avancierte aber zum Pechvogel. »Ich musste wegen eines Muskelfaserrisses in der Wade bereits früh raus und kann am Sonntag nicht auflaufen«, berichtet Rauscher. Am Sonntag ab 17 Uhr treffen die Sickenhäuser im Pliezhäuser Schönbuchstadion auf den SV Wurmlingen. Der Bezirksliga-14. hatte sich in seinem Halbfinale ebenfalls im Elfmeterschießen gegen den Münsinger Vertreter SGM Bremelau/Granheim durchgesetzt.
»Spielerisch haben wir gegen Neustetten nicht unsere beste Leistung gezeigt«, urteilt Rauscher, »wir hoffen, dass wir sie gegen Wurmlingen auf den Platz bringen«. Für Stürmer Rauscher, der als Co-Spielertrainer aufhört und nächste Saison dem TSV Sickenhausen nur noch als Spieler zur Verfügung steht, rückt erneut Dominik Grauer in den Kader, der im Bezirk Alb lange Jahre zu den erfolgreichsten Torjägern gehörte. In dieser Saison lief Grauer, der sich dem B-Ligisten SSV Rübgarten anschließt, in der Punkterunde nur noch für die »Zweite« von Sickenhausen auf.
- Das Duell der beiden »Zweiten«
Ungewöhnlich ist die Relegationspaarung am Samstag (17 Uhr) in Zainingen zwischen dem TSV Sondelfingen II und der TuS Metzingen II auf alle Fälle. Das liegt aber nicht an der Begegnung der beiden U 23-Teams. Allerdings wird der Sieger aus diesem Duell in der kommenden Saison nicht in der heimischen Reutlinger A-Liga spielen, weil die ersten Mannschaften beider Vereine bereits in dieser Spielklasse auf Torejagd gehen. Dämpft das etwa die Vorfreude auf einen möglichen Aufstieg?
»Nein, überhaupt gar nicht«, sagt Sondelfingens Coach Norman Schmid, der die U 23 des TSV schon seit vier Jahren trainiert. Schließlich spielten die Sondelfinger zuletzt von 2021 und 2023 in der Tübinger A-Liga. Zum Sportlichen: Im Halbfinale setzten sich die Schmid-Schützlinge mit 4:2 (0:1) gegen den SV Rommelsbach durch. Der 18 Jahre alte Youngster Benedikt Pelz und Keeper Sebastian Hörz avancierten in diesem K.o.-Spiel zu den Matchwinnern für den TSV. Auf wen wird es dieses Mal ankommen? »Auf das Kollektiv. Ich sehe uns auf jeder Position gut besetzt«, hebt Schmid den Teamgedanken hervor. Die U 23 der Metzinger, gecoacht vom Trainerteam Antonio Grimaldi/Giuseppe Pirracchio, bezwang im Halbfinale die SG Reutlingen II mit 2:1 (1:0). Schmid betont abschließend: »Die Anspannung ist da, auch wenn wir keinen Druck haben. Wir haben alles erreicht, was wir in dieser Saison erreichen wollten.«
- Klasseneinteilung
»Am 26. Juni hat der Spielausschuss in Betzingen eine Sitzung, bei der die Spielklasseneinteilung für die bevorstehende Saison vorgenommen wird«, erklärt Bezirks-Spielleiter Wolfgang Rieker. Die TuS Metzingen hat den Wunsch hinterlegt, im Falle eines Aufstiegs mit ihrer zweiten Garde in der Münsinger Kreisliga A antreten zu wollen. (GEA)