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Reutlinger Tierschutzverein rettet hilflosen Schwan von Discounter-Parkplatz

Für Tiere in hilfloser Situation ist der Reutlinger Tierschutz da. Und für Menschen, die diesen Tieren helfen wollen, eine Notruf-Hotline. Am vergangenen Wochenende kam über diese Hotline ein besonderer Notruf aus Neckartenzlingen: »Schwan braucht Hilfe!« Was dann passierte.

Sabine Meier vom Tierheim Reutlingen hatte keine Probleme, den Schwan auf dem Discounter-Parkplatz einzufangen.
Sabine Mayer vom Tierheim Reutlingen hatte keine Probleme, den Schwan auf dem Discounter-Parkplatz einzufangen. Foto: Tierheim Reutlingen/Screenshot
Sabine Mayer vom Tierheim Reutlingen hatte keine Probleme, den Schwan auf dem Discounter-Parkplatz einzufangen.
Foto: Tierheim Reutlingen/Screenshot

REUTLINGEN/NECKARTENZLINGEN. »Schwan in Not!« Dieser Notruf erreichte das Reutlinger Tierheim am Samstagnachmittag von einem Supermarktparkplatz in Neckartenzlingen. Das Tier habe sich in einer hilflosen Lage befunden und weil sich gleich mehrere Anrufer direkt vom Parkplatz gemeldet hätten, habe sie sofort entschieden, in die Gemeinde im Landkreis Esslingen zu fahren, erzählt Kleintierpflegerin Sabine Mayer dem GEA, »obwohl es eigentlich nicht zum Einsatzgebietes des Reutlinger Tierschutzvereins gehört.« Neckartenzlingen sei zudem nicht so weit weg vom Reutlinger Tierheim entfernt.

Auf dem hoch frequentierten Parkplatz des örtlichen Aldi angekommen, warteten schon die Anrufer und ein ziemlich verängstigter Schwan. »Ich habe sofort gesehen, dass es sich um ein Jungtier handelt.« Es sei zwischen den an- und abfahrenden Autos hin und her gewatschelt, auf der Suche nach dem Ausgang vom Parkplatz und dem Zugang zum nahen Neckarufer. »Doch dazwischen liegt eben eine viel befahrene Straße und das war für den Schwan doch ziemlich gefährlich.«

Kurzentschlossen näherte sich Sabine Mayer dem Tier von hinten, ging kurz in die Hocke, um es mit ausgebreiteten Armen zu umfassen. Der Schwan protestierte zwar lauthals, doch ließ sich problemlos in die bereitgestellte Transportbox bugsieren. »Zum Neckar waren es im Auto nur etwa zwei Minuten«, berichtete Mayer. »Aus der Box heraus ist er etwas schneller gekommen, als herein«, erzählt sie weiter. Das habe nur etwa 20 Sekunden gedauert.

Dann trug sie das Tier ein paar Meter bis zum Wasser. Der Schwan schüttelte einmal seinen Bürzel, um dann ohne einen Dank ins seichte Wasser zu gehen. »Dort kam ihm dann tatsächlich ein Dutzend Gänse entgegen. Das war quasi sein Begrüßungskomitee«, sagt die Kleintierpflegerin lachend.

Im Nachhinein ist sie froh, dass es sich um ein so junges Tier gehandelt hat, dass nicht aggressiv auf das Einfangen reagiert hat: »Das wäre etwas anderes bei einem männlichen Tier mit Familie gewesen. Die sind dann ganz schön wehrhaft und greifen Menschen an. Hier war es ziemlich einfach«, berichtet Mayer. So gab es nach all der Aufregung für alle Beteiligten ein Happy End. (GEA)