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Schüler der Münsinger Dreifürstensteinschule lernen viel übers Gärtnern und die Natur

Zwei Klassen der Dreifürstensteinschule in Münsingen haben gesägt, gebuddelt und viel übers Gärtnern und die Natur gelernt.

Angefangen hat vor gut einem Jahr alles mit den Hochbeeten. Inzwischen haben die Schüler die erste Ernte aus dem Schulgarten ein
Angefangen hat vor gut einem Jahr alles mit den Hochbeeten. Inzwischen haben die Schüler die erste Ernte aus dem Schulgarten eingefahren. FOTO: SCHRADE
Angefangen hat vor gut einem Jahr alles mit den Hochbeeten. Inzwischen haben die Schüler die erste Ernte aus dem Schulgarten eingefahren. FOTO: SCHRADE

MÜNSINGEN. »Die Natur braucht den Regen.« Diesen Satz kennt jeder – und unglücklicherweise hat die Natur ihr Soll ausgerechnet am großen Tag erfüllt: Die Schüler der Dreifürstensteinschule feierten die Einweihung ihres Schulgartens, der über Monate hinweg entstanden ist und inzwischen sogar schon die ersten Ernte-Erträge eingebracht hat.

Rote Bete gab’s in Hülle und Fülle, die Schüler haben das pinkfarbene Gemüse eingelegt und Brownies daraus gebacken – perfekt fürs festliche Büfett. Gefeiert wurde wegen des miesen Wetters in der Schulturnhalle, einen Blick konnten die Gäste aber durch die großen Fenster nach draußen werfen. Und zumindest für eine kurze Besichtigungstour hat’s dann doch gereicht.

Fächerübergreifendes Lernen

Das Projekt, an dem zwei Klassen der Förderschule – die siebte und die Hauptstufe – beteiligt waren, ist buchstäblich gewachsen. Ein Garten braucht nicht nur Pflege, sondern auch Zeit. Das haben die Jungen und Mädchen, die inzwischen ein komplettes Gartenjahr miterlebt haben, gelernt. Alles begann mit den Hochbeeten, die die Schule bei einem Wettbewerb gewonnen hatten. Sie wurden aufgebaut, mit Erde gefüllt und eingesät. Außerdem haben die Schüler aus gespendeten und wiederverwerteten Materialien eine Bienen-Nisthilfe gebaut und einen Naschgarten mit Beerensträuchern angelegt.

Davon berichteten sie bei der Einweihungsfeier in kurzen Redebeiträgen, noch mehr Einblicke gab’s an Stellwänden in Text und Bild. Daran lässt sich schon ablesen, welchen Stellenwert ein solches Projekt an der Dreifürstensteinschule hat. Gabi Pfleiderer und Jens Heuer, die es als Lehrkräfte betreuten, haben es im Unterrichtsalltag in alle Fächer eingebaut.

Gesägt und gebuddelt wurde im Werkunterricht. Die Pflanzen, die im Garten wachsen, und die Frage, wie sie nicht nur Menschen, sondern auch vielen Insekten wertvolle Nahrung liefern, war Thema in Bio. »In Mathe haben wir uns mit Maßnehmen und der Berechnung von Rindenmulchmengen beschäftigt«, sagt Jens Heuer. Und im Kochunterricht wurden die Brownies fürs Fest gebacken.

Apfelbaum vom Bürgermeister

Auch die Telefonate geführt und die Mails geschrieben, die nötig waren, um Materialien zu beschaffen und Dinge zu organisieren, haben die Kinder und Jugendlichen selbst. Daran kann das Selbstbewusstsein ganz schön wachsen. Auch der Besuch im Münsinger Rathaus war von Erfolg gekrönt. Bürgermeister Mike Münzing nahm die Einladung zur Schulgarteneröffnung direkt an und brachte neben einem Apfelbaum auch ein Lob mit: »Ich finde es toll, dass ihr das macht, was ich mir unter Schule vorstelle: einen Lebensraum schaffen.«

Abgeschlossen ist das Projekt übrigens noch lange nicht. Schließlich ist es nicht damit getan, einen Garten anzulegen, man muss sich auch darum kümmern. Deshalb wurde eine AG gegründet, die schon einen Barfußpark und eine Bank auf ihre To-do-Liste gesetzt hat. (ma)