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»Sicherer Schulweg« in Reutlingen: Worauf Eltern achten sollten

Grundschüler warten auf einen Bus.
Grundschüler warten auf einen Bus. Foto: Deutsche Presse Agentur
Grundschüler warten auf einen Bus.
Foto: Deutsche Presse Agentur

KREIS REUTLINGEN/TÜBINGEN. Mit dem Start des neuen Schuljahres hat in dieser Woche für hunderte Erstklässlerinnen und Erstklässler im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Reutlingen ein neuer, spannender Lebensabschnitt begonnen. Auch die Kinder und Jugendliche der Folgeklassen kehren nach dem Ende der Sommerferien an die Schulen zurück. Damit ihr Weg zum Lernen so sicher wie möglich wird, legen die Polizeireviere, die Verkehrspolizei sowie die Verkehrsunfallprävention des Polizeipräsidiums Reutlingen zusammen mit ihren Partnern und in enger Kooperation mit den Landratsämtern und Kommunen seit Montag wieder ein besonderes Augenmerk auf die Sicherheit der Schwächsten im Straßenverkehr. Dabei werden im Rahmen der Aktion »Sicherer Schulweg« in allen vier Landkreisen Aufklärung und Sensibilisierung sowie aufeinander abgestimmte Kontrollmaßnahmen andererseits ineinandergreifen.

Trotz aller Präventionsmaßnahmen wurden im Jahr 2024 im Bereich des Polizeipräsidiums Reutlingen 33 Schulwegunfälle unter Beteiligung von Kindern und Jugendlichen im Alter von sechs bis 17 Jahren polizeilich erfasst. Hierbei wurden vier Schüler schwer und 29 weitere leicht verletzt.

Kontrollen an Schulwegen

Unabhängig von dem jetzigen Aktionszeitraum steht das Referat Prävention des Polizeipräsidiums Reutlingen den Schulen bei der Planung und Umsetzung von Präventionsprojekten ganzjährig zur Seite. Gerade nach der Einschulung oder den Sommerferien kommen laut der Polizei auf die Kinder und Jugendlichen viele spannende Eindrücke zu, die von den Gefahren des Straßenverkehrs ablenken. Insbesondere bei Erstklässlern werde dieses Risiko noch durch den Umstand verstärkt, dass sie über nur sehr wenige Erfahrungen im Straßenverkehr verfügen und ihr Verhalten im Straßenverkehr kaum vorherzusehen ist. Daher haben die anderen Verkehrsteilnehmer eine ganz besondere Verantwortung für die Minimierung der Unfallgefahren. Oberstes Gebot: auf die Kleinen Rücksicht nehmen, Geschwindigkeit reduzieren und stets bremsbereit sein. Dies wird in den kommenden Wochen auf den Schulwegen, an Fußgängerüberwegen und vor Bushaltestellen wieder intensiv überwacht.

Besonders gefährlich für junge Schülerinnen und Schüler sei das Überqueren der Fahrbahn. Sie selbst sehen zwischen geparkten Autos aufgrund ihrer Größe recht wenig und werden von anderen oft erst wahrgenommen, wenn sie schon auf der Fahrbahn stehen. Diese Gefahr wird durch unbedachtes Falschparken auf Geh- und Radwegen, an Kreuzungen, Bushaltestellen oder gar auf Fußgängerüberwegen verschärft. Ein scheinbares »Kavaliersdelikt« könne auf dem Schulweg schnell zu einer erheblichen Gefahr werden. Deshalb achten Polizei und Behörden bei ihren Kontrollen auch auf den ruhenden Verkehr.

Kinder im Auto

Für die Zielgruppe der Schulanfängerinnen und Schulanfänger hat das Referat Prävention des Polizeipräsidiums Reutlingen mit Handpuppen eigens drei Videos zu diesem Thema produziert. Diese sind auf der Website von Gib-Acht-im-Verkehr abrufbar.

Ein Kind im Auto vorschriftsmäßig zu sichern, sei die Strecke auch noch so kurz, sei ein absolutes Muss. Denn Sicherheitsgurte und Kinderrückhaltesysteme sind Lebensretter. Bei einem Aufprall mit Tempo 50 »wiegt« jeder Insasse kurzzeitig das 30-fache seines Körpergewichts. Ohne passenden Kindersitz haben Kinder ein siebenfach höheres Risiko, schwerste oder gar tödliche Verletzungen zu erleiden.

Die korrekte Sicherung der Kinder im »Eltern-Taxi« wird aus diesem Grund ein Schwerpunkt der Kontrollaktion sein. Außerdem ist es laut den Verkehrsexperten grundsätzlich sinnvoller, die Kinder ihren Weg in den Unterricht selbstständig zurücklegen zu lassen. Denn die Schulwege spiele in ihrer Mobilitätsentwicklung eine bedeutende Rolle. Und überfüllte, für Kinder unübersichtliche Schulparkplätze, auf denen durch kreuz und quer haltende Pkw zusätzliche Gefahrensituationen entstehen, werden überdies vermieden. Die Polizei rät daher von »Eltern-Taxis« ab.

Schüler auf dem Rad

Einen weiteren Fokus richtet die Polizei auf Schüler, die schon mit dem eigenen »Fahrzeug« unterwegs sind. Insbesondere mit jungen Radlern suchen die Beamten das Gespräch, werben für ein verkehrsgerechtes Verhalten und das so wichtige Tragen eines Fahrradhelms und achten auf die verkehrssichere Ausstattung der Fahrräder. Letzteres sollte auch von den Eltern regelmäßig überprüft werden .

Erwachsene seien für Kinder und Jugendliche Vorbilder und können durch ihr eigenes Verhalten im Straßenverkehr zu mehr Sicherheit für die Schülerinnen und Schüler beitragen. Damit ihr Kind wohlbehalten zur Schule und wieder nach Hause kommt, empfiehlt die Polizei den Eltern, gemeinsam mit den Sprösslingen den möglichst sichersten Schulweg zu erkunden, sie mit den Gefahren vertraut zu machen und verkehrsgerechtes Verhalten zu üben.

Damit ihre Kids besser gesehen werden, sollten Eltern gerade in der nun kommenden, dunklen Jahreszeit darauf achten, dass sie hell und möglichst auffällig gekleidet sind. Reflektierende Kleidung erhöht die Erkennbarkeit und damit die Sicherheit. (pol)