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SWR-Dokumentation über eine Großfamilie aus Gomaringen

Der SWR hat für seine Doku-Reihe »Abenteuer Großfamilie« die Grauers aus Gomaringen porträtiert. Die Familie, die eine Gärtnerei betreibt, ist verschuldet. Mehr Geld soll der Anbau einer Heilpflanze bringen. Geht die Rechnung auf?

Die Großfamilie Grauer aus Gomaringen.
Die Großfamilie Grauer aus Gomaringen. Foto: SWR
Die Großfamilie Grauer aus Gomaringen.
Foto: SWR

GOMARINGEN. Viele Kinder, viele Geschwister, viel Reibungspotenzial – aber auch viel Zusammenhalt: Für die SWR-Dokureihe »Abenteuer Großfamilie« haben Kamerateams acht Großfamilien aus dem Südwesten in ihrem Alltag begleitet. Die Familien aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz haben ihr Familienalbum geöffnet und zeigen in acht Folgen ihr turbulentes Leben zwischen Zusammenhalt und Konflikten. Zu sehen ist dabei auch die Familie Grauer aus Gomaringen. Cornelius Grauer betreibt im Ort eine Gärtnerei samt Laden. Im Familienbetrieb müssen alle mit anpacken: Nicht nur seine sechs Söhne, sondern auch fünf seiner 14 Geschwister.

Cornelius Grauer hat die Gärtnerei 2003 von seinem mittlerweile verstorbenen Vater übernommen. Seine älteren Geschwister hatten sich das unter anderem auch deshalb nicht zugetraut, weil der Vater in den 1990er Jahren mit Umbauten hohe Schulden gemacht habe und die Gärtnerei nicht viel Geld abgeworfen habe, erzählt Cornelius Grauer. Für die wirtschaftliche Zukunft des Betriebs setzt er große Hoffnung auf den Anbau der Heilpflanze Artemisia annua. Diese soll unter anderem gegen grippeähnliche Infekte helfen.

»Mit vielen Geschwistern ist es im Betrieb nicht immer einfach, weil die Geschwister manchmal auch halbe Chefs sind«, sagt Cornelius Grauer grinsend. Die gelegentlichen Konflikte nimmt er aber gerne in Kauf. »Ich profitiere von meinen Familienmitgliedern. So nette und günstige Arbeitskräfte würde ich sonst nirgends finden.« Der Chef selbst hält sich im Betrieb gerne im Hintergrund. Mit seiner etwas schroffen Art kommt er nicht bei jedem Kunden immer gut an. Das Verkaufen überlässt er deshalb lieber seinen Geschwistern. Diese haben es mit ihrem Bruder als Chef nicht immer leicht. »Er ist von der Art her kurz angebunden und fordernd«, sagt Matthias Grauer. »Es macht aber auch sehr viel Spaß mit ihm«, sagt Therza.

Großfamilie aus Gomaringen: Enkel Nummer 50 ist unterwegs

Auch Cornelius Grauers 68 Jahre alte Mutter Esther arbeitet noch in der Gärtnerei mit. Zu ihrem Geburtstag kommt die Großfamilie einmal im Jahr zusammen. Neben 15 eigenen Kindern gehören dazu auch 49 Enkelkinder, deren Namen und Geburtstage Esther alle weiß. Während den Dreharbeiten zur SWR-Doku hat sie erfahren, dass Enkel Nummer 50 unterwegs ist. Die Oma hat schon immer in einer Großfamilie gelebt. Sie selbst hat elf Geschwister. Warum sie auch so viele Kinder bekommen hat? »Jedes Kind ist ein Geschenk Gottes«, sagt das Oberhaupt der christlich geprägten Familie.

Die sechs Kinder von Cornelius sehen auch nur Vorteile in ihrer Großfamilie: Sie haben immer jemanden zum Spielen. Für sie ist die Gärtnerei ein großer Abenteuerspielplatz. Ihr Vater hat den Fußball-begeisterten Jungs sogar einen eigenen kleinen Fußballplatz mit Toren aus Holz gebaut. Aber auch sie helfen im Betrieb mit. Die Jüngeren kümmern sich zum Beispiel um die Hühner. Der Älteste hilft auch beim Säen der Samen mit. Und alle helfen dabei, die Säcke mit der geernteten Heilpflanze Artemisia annua zu schleppen, damit diese abgefüllt und versendet werden können. Mit der Ernte ist Cornelius Grauer »sehr zufrieden«. Er ist optimistisch, dass er mit der gefragten Heilpflanze die Schulden weiter abbauen kann. Und zwei neue Fußballtore für die Jungs sollen auch noch drin sein. (GEA)

Die Folge von »Abenteuer Großfamilie« mit den Grauers aus Gomaringen in der ARD Mediathek online verfügbar. Die Ausstrahlung im SWR-Fernsehen erfolgt ab Februar.