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Titel-Zoff im Haus Hohenzollern: Prinz Donatus verteidigt Prinzessin Josefa

Im Haus Hohenzollern tobt ein Adelsstreit: Nach einem öffentlichen Angriff des Sigmaringer Zweigs auf die schwangere Witwe Josefa Prinzessin von Hohenzollern-Emden, stellt sich nun der Familienzweig aus Emden hinter die Bürgermeisterin von Leonberg. Dabei geht Prinz Donatus selbst auf Angriff gegen Karl Friedrich.

Um den Adelstitel von Josefa von Hohenzollern-Emden, Erste Bürgermeisterin von Leonberg, ist ein Streit entbrannt. Foto: Christoph Schmidt/dpa
Um den Adelstitel von Josefa von Hohenzollern-Emden, Erste Bürgermeisterin von Leonberg, ist ein Streit entbrannt.
Foto: Christoph Schmidt/dpa

LEONBERG/LONDON. Im Streit um Titel und Zugehörigkeit im Hause Hohenzollern erhält Josefa Prinzessin von Hohenzollern-Emden Rückendeckung aus den eigenen Reihen. Der Familienzweig der Prinzen und Prinzessinnen von Hohenzollern-Emden entschuldigt sich öffentlich für die Angriffe aus dem Sigmaringer Zweig, vertreten durch Karl Friedrich Prinz von Hohenzollern bei der Ersten Bürgermeisterin von Leonberg. Dieser hatte die trauernde, schwangere Witwe öffentlich herabgewürdigt und ihre Stellung als gleichberechtigtes Familienmitglied in Zweifel gezogen. Das geht aus einer Pressemitteilung von Donatus, Prinz von Hohenzollern-Emden, hervor.

Zuvor hatte sich das Sigmaringer Haus Anfang der Woche in einer eigenen Erklärung von Josefas verstorbenem Ehemann, Harald Prinz von Hohenzollern-Emden, distanziert. »Es handelt sich um kein Mitglied unserer Familie«, hieß es dort. Damit wurde zugleich Josefa die Legitimität ihres Adelstitels abgesprochen. Die 51-jährige FDP-Politikerin hält den Titel jedoch »nach Recht und Gesetz« für korrekt – schließlich habe ihr Ehemann in das Adelsgeschlecht eingeheiratet. Sie war unter ihrem Mädchennamen Josefa Schmid als singende Bürgermeisterin ihres Heimatortes Kollnburg im Bayrischen Wald bekannt. In Leonberg tritt sie im September zur Oberbürgermeisterwahl an.

Entschuldigung an Josefa Prinzessin von Hohenzollern

»Ich habe fassungslos zur Kenntnis genommen, dass mein Cousin Karl Friedrich von Hohenzollern die schwangere Witwe von Harald von Hohenzollern öffentlich attackiert«, erklärte Donatus, Prinz von Hohenzollern-Emden, der in London lebt als Reaktion auf die Berichterstattung des GEA. »Ich entschuldige mich im Namen der Angehörigen des Hauses Hohenzollern bei Josefa Prinzessin von Hohenzollern dafür, dass sie von Karl Friedrich von Hohenzollern als ‚nicht richtige Prinzessin‘ verunglimpft worden ist.«

Donatus betont weiter: »Ich stelle fest, dass Josefa vollwertiges Mitglied unserer Familie ist – kein Familienmitglied zweiter Klasse. Sie ist eine Hohenzollern-Prinzessin und gehört zum verdienstvollen Zweig Emden, dessen Oberhaupt ich als ältester Vertreter bin.«

Kritik an Karl Friedrich von Hohenzollern

Der Emden-Prinz widerspricht dabei deutlich der Haltung seines Verwandten aus Sigmaringen: »Karl Friedrich ist nicht Fürst, sondern einfacher Prinz und besitzt keineswegs mehr Rechte als andere Familienmitglieder. Er spricht nicht für die gesamte Familie.« Die unrechtmäßige Nutzung des Fürstentitels durch Karl Friedrich bezeichnet Donatus als »öffentliche Werbung für monarchische Herrschaft« – der Staatsanwaltschaft Hechingen liegt dazu eine Strafanzeige vor.

Adoption als Zündstoff

Der Hintergrund: Donatus (64), ursprünglich unter dem Namen Markus Hänsel bekannt, war Musiklehrer und arbeitet heute als Fachautor für Erkenntnistheorie. Um das Jahr 2003 wurde er von Katharina Feodora, einer Tante von Karl Friedrich, adoptiert. Der Sigmaringer Karl Friedrich warf Donatus in der Vergangenheit vor, den Namen Hohenzollern zu nutzen, um sich bei der britischen Königsfamilie in Szene zu setzen.