MÖSSINGEN. Entsetzen beim TV Belsen und der Stadt Mössingen: In der Nacht zum Samstag hat ein bislang unbekannter Autofahrer mit seinem Fahrzeug auf dem Sportplatz gewütet; er driftete mit dem Wagen über den gesamten Fußball-Rasen und ackerte das Spielfeld regelrecht um. Weil das Ernwiesenstadion frei zugänglich ist und über kein Tor verfügt, konnte der Täter von der Öhrnbachstraße unbehindert aufs Gelände fahren und so, über eine Kuppe, auf die Leichtathletikbahn gelangen. Von dort an begann er mit seiner Spur der Zerstörung: Das Auto fuhr im feuchten Rasen mehrere Runden und fräste sich überschneidende Kreise ins Grün.
Die Tat, die sich aufgrund der Spurenlänge in wenigen Minuten abgespielt haben dürfte, ereignete sich zwischen Mitternacht und 8.30 Uhr, so Sport-Vorstandssprecher Gerhard Wössner. »Als unser Wirt gegen 24 Uhr ging, war noch alles in Ordnung. Um halb Neun hat uns dann ein Frühsportler angerufen.« OB Michael Bulander und die Polizei waren am Morgen vor Ort, um sich das Ausmaß des Schadens anzusehen. »Ein Gutachter wird sich die Sache anschauen«, so Wössner. »Vielleicht kommen wir mit Ausbesserungsarbeiten hin. Im schlimmsten Fall muß der Rasen komplett neu gemacht werden«, was eine sechsstelligen Summe kosten könnte. Das Fußballfeld gehört der Stadt. Ob der Rasen gegen Vandalismus versichert ist, war am Wochenende nicht in Erfahrung zu bringen.
Spielplanung wird problematisch
Folgenreich ist die blindwütige Zerstörungsfahrt auch für den Spielbetrieb: Weil im Frühjahr der benachbarte Kunstrasen saniert und daher abgetragen wird, hatte man den jetzt nicht mehr bespielbaren Grasrasen als Sportfläche vorgesehen. Da aber im anstehenden Winter keine Ausbesserungen möglich sein werden, »wird es für uns leider sehr problematisch für die Fußballspiel-Planung«.
Dass sogenannte Drifter, auch aus der Tuning-Szene, Fußballrasen zerstören, ist keine Seltenheit, insbesondere in ländlichen Bereichen der Region. In Polizeiberichten, wo Täter ermittelt werden konnten, ist oft von alkoholisierten jungen Männern die Rede. In Belsen gab es jedoch noch keine vergleichbaren Vandalismus-Aktionen. »Wir müssen jetzt im Vorstand darüber reden, ob wir unser bislang frei zugängliches Stadion mit einem Tor oder eine Schranke absperren müssen«, so Wössner. (GEA)




