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Warnstreik: Schon wieder gähnende Leere an Tübinger Bushaltestellen

Wie schon am 9. Januar streiken auch heute und morgen die Fahrer im privaten Omnibusgewerbe in ganz Baden-Württemberg - so auch in Tübingen und dem Umland. Die Gewerkschaft Verdi will für die rund 9.000 Beschäftigten knapp neun Prozent mehr Lohn erstreiten.

Immerhin scheint die Sonne: In Tübingen fahren am Dienstag und Mittwoch kaum Busse. Eine Notfalllinie zu den Kliniken ist aber e
Immerhin scheint die Sonne: In Tübingen fahren am Dienstag und Mittwoch kaum Busse. Eine Notfalllinie zu den Kliniken ist aber eingerichtet. Foto: Paul Runge
Immerhin scheint die Sonne: In Tübingen fahren am Dienstag und Mittwoch kaum Busse. Eine Notfalllinie zu den Kliniken ist aber eingerichtet.
Foto: Paul Runge

TÜBINGEN. Keine Menschenseele wartet auf den Bus: Das ist ein ungewöhnlicher Anblick an den zwei Haltestellen auf der Tübinger Neckarbrücke. Die Gewerkschaft Verdi hat am Dienstag und Mittwoch erneut zum ganztägigen Warnstreik der Fahrer privater Omnibusunternehmen in Baden-Württemberg aufgerufen. Auch eine zweite Verhandlungsrunde vergangene Woche hatte der Gewerkschaft und den Arbeitnehmern nicht das gewünschte Ergebnis zugestanden: neun Prozent mehr Lohn für knapp 9.000 Beschäftigte. Durch den erneuten Streik sollen die Arbeitgeber der rund 30 Betriebe gezwungen werden, für die dritte Verhandlungsrunde am 31. Januar ein verbessertes Angebot vorzulegen.

Bereits Anfang Januar waren rund 2.000 Beschäftigte auf den Straßen unterwegs, um für mehr Lohn zu protestieren (der GEA berichtete). Verdi fordert neben den neun Prozent mehr Entgelt auch 100 Euro mehr im Monat für Auszubildende bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. »Ein funktionierender und starker ÖPNV ist das Rückgrat der kommunalen Infrastruktur«, sagt Verdi-Verhandlungsführer Jan Bleckert. Auch wenn man die Arbeitsbedingungen der Fahrer in den vergangenen Jahren bereits verbessern konnte, brauche es neue Anreize, um die »klaffende Fachkräftelücke« zu schließen. Bislang seien die Arbeitgeber lediglich bereit, die Inflation bei einer Laufzeit von zwei Jahren auszugleichen und eine betriebliche Altersversorgung ins Spiel zu bringen.

Die Friedenspflicht der Gewerkschaft endete am 31. Dezember vergangenen Jahres. Neben dem Busverkehr innerhalb der Unistadt Tübingen sind auch Linien der SWEG im Umland von dem Streik betroffen. Ein Notfallfahrplan, um die Kliniken im Stundentakt mit dem Bus erreichen zu können, ist eingerichtet. (GEA)