REUTLINGEN. Seit einigen Tagen sind die Türen zu. Nichts geht mehr in Reutlingens alter Galeria-Kaufhof-Filiale, in dessen Erdgeschoss bekanntlich der Non-Food-Discounter Tedi eingezogen ist. Anfang November 2024 hatte das Unternehmen, das nach eigenen Angaben mehr als 3.500 Filialen in Europa unterhält, hier seine zweite Reutlinger Filiale eröffnet. Seither bot die Dortmunder Firma dort Schreibwaren, Kinder- und Hundespielzeug, Plastikblumen, Hausschuhe, Staubwedel, Koffer, Duftkerzen, Kleiderbügel und noch tausende ähnliche Artikel an.
Doch seit einigen Tagen eben nicht mehr. Wer allerdings vergangene Woche zum markanten ehemaligen Kaufhofgebäude ging und genauer hinschaute, konnte Hinweise für den Grund der Schließung erkennen. Iin Gestalt eines dicken Schlauches, der aus dem Haus, über den Gehweg direkt zu einem Gullyschacht führte. Es gluckerte und rauschte - Wasser lief in die Kanalisation. Der GEA fragte bei Tedi nach: »Wir haben in unserer Filiale in der Reutlinger Karlstraße einen Wasserschaden«, hieß es aus der Unternehmens-Zentrale.
»Wie es genau zu diesem Wasserschaden kommen konnte, kann ich nicht sagen. Nur so viel: Der Keller ist betroffen und die Elektrik sowie die Elektronik im Gebäude sind dadurch beschädigt worden«, erklärte Tedi-Pressesprecher Jonathan Brodtkorb. Mit derartigen Schäden könne die Filiale natürlich nicht öffnen. Nicht einmal das Licht könne eingeschaltet werden. Was genau alles in Mitleidenschaft gezogen wurde, sei noch nicht im Detail bekannt. Da das Wasser allerdings im Keller stehe, seien die Waren im Erdgeschoss nicht betroffen, so Brodtkorb.
Eine professionelle Firma sei jetzt zunächst damit beschäftigt, das Wasser aus dem Keller abzupumpen und danach den Wasserschaden zu beheben. Das dürfte noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Wie lange diese Arbeiten dauern, könne noch nicht abgesehen werden. Deshalb gebe es auch noch keinen Termin für eine Wiedereröffnung der Filiale. »Unsere andere Reutlinger Filiale in der Konrad-Adenauer-Straße bleibt aber weiterhin geöffnet«, beeilt sich der Pressesprecher zu betonen. Hier könne weiter nach Herzenslust eingekauft werden.
Waren im Erdgeschoss, Schaden im Keller
Sicher sei aber, dass die Kaufhof-Türen in der Karlstraße wieder öffnen werden. Nur wann, sei noch unklar. Wie lange Tedi überhaupt dort seine Filiale weiterbetreibt, steht ebenfalls in den Sternen. Denn es handelt sich um einen sogenannten Pop-up-Store, also eine von vornherein als vorübergehendes Geschäft geplante Angelegenheit. »Wir sind nur Mieter und haben keinen Einfluss auf die weitere Entwicklung, was das Gebäude betrifft«, so Brodtkorb. Eigentümer der Immobilie ist Apollo Global Management in New York.
Tedi hatte im vergangenen Herbst bekanntgegeben, zunächst in acht ehemalige Kaufhof-Filialen einzuziehen. Neben Reutlingen auch in leerstehende Warenhäuser in den Städten Pforzheim, Darmstadt, Hildesheim, Kempten, Siegburg, Schweinfurt und Wuppertal. Auch hier hieß es: »Das ist vorübergehend.« (GEA)
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