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Weitere Warnstreiks im Reutlinger und Tübinger Stadtbusverkehr

Bei den privaten Omnibusunternehmen wurde in den vergangenen Wochen immer wieder gestreikt. Die Gewerkschaft Verdi hat nun zu weiteren Warnstreiks aufgerufen. In Reutlingen wird der Stadtbusverkehr in der kommenden Woche an zwei Tagen eingestellt, in Tübingen an einem Tag.

Lautstark fordern die Chauffeure auf dem ZOB in Reutlingen mehr Lohn.
Lautstark forderten die Chauffeure auf dem ZOB in Reutlingen mehr Lohn. Foto: Stephan Zenke
Lautstark forderten die Chauffeure auf dem ZOB in Reutlingen mehr Lohn.
Foto: Stephan Zenke

REUTLINGEN/TÜBINGEN.  Die Gewerkschaft Verdi hat zu weiteren Warnstreiks im privaten Omnibusgewerbe aufgerufen. Der Schwerpunkt der Warnstreiks werde am Dienstag sein, teilte Verdi mit. Weitere Streiks bis zur nächsten Verhandlungsrunde am 31. Januar seien aber nicht ausgeschlossen. Es ist bereits die dritte Streikwelle in der Branche.

Bei den meisten bestreikten Unternehmen wird laut Verdi an den Streiktagen der Linienverkehr eingestellt. Von den Warnstreiks sind demnach erneut zahlreiche Städte und Regionen betroffen, darunter Reutlingen, Tübingen, Waiblingen, Ludwigsburg, Backnang, Bietigheim-Bissingen - außerdem teilweise in Ettlingen und Karlsruhe, Sindelfingen, Neckarsulm, im Raum Heilbronn, im Raum Schwetzingen/ Wiesloch und Plochingen. 

Überdies ist der Stadtverkehr in Böblingen sowie auch der Überlandverkehr im Großraum Stuttgart betroffen, im Großraum Karlsruhe, Schwäbisch Gmünd, Aalen und im Raum Tübingen sowie im Landkreis Göppingen. Die Auswirkungen auf die Fahrgäste seien je nach Region und Abhängigkeit der Städte vom Linienverkehr der betroffenen Unternehmen unterschiedlich, hieß es.

In Reutlingen ausnahmslos alle Linien betroffen

Am Mittwoch, 29. Januar, und Donnerstag, 30. Januar, wird der Reutlinger Stadtverkehr (RSV) ab Betriebsbeginn bis Betriebsende bestreikt, teilt das Busunternehmen mit. Das betrifft auch die Schnellbuslinie eXpresso X3 und die FES Schulbusse. Es sind ausnahmslos alle Linien der RSV betroffen. »Wir bedauern die damit verbundenen Unannehmlichkeiten sehr und bitten Sie, sich rechtzeitig über alternative Reisemöglichkeiten zu informieren«, heißt es von der RSV.

Betroffen von den Arbeitsniederlegungen sind in Reutlingen laut Verdi diese Betriebe: Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft mbH und RSV Service GmbH, Wilhelm Leibfritz GmbH & Co.KG, Wilhelm Lutz Omnibusverkehr GmbH, Kurz Omnibusverkehr GmbH, Steinmeier-Aberle & Co. Omnibusverkehr; Ganter-Reisen GmbH & Co.KG; HVB Wiest + Schürmann Hechinger Verkehrsbetriebsgesellschaft mbH. Eine Kundgebung auf dem Marktplatz wird es am Donnerstag um 16.45 Uhr geben.

Notbetrieb in Tübingen zwischen Hauptbahnhof und Kliniken

In Tübingen sind am Dienstag, 28. Januar, wieder die Stadtwerke Tübingen Verkehrsbetrieb GmbH betroffen, die als Tochtergesellschaft der Stadtwerke Tübingen (SWT) den Großteil der Fahrleistungen im Stadtgebiet erbringt, heißt es in einer Pressemitteilung der SWT. Weitere betroffene Unternehmen im Stadtverkehr Tübingen sind Omnibusverkehr Tübingen Jakob Kocher GmbH sowie KM REISEN GmbH c/o Omnibus Schnaith. Um 10 Uhr findet eine Kundgebung am ZOB in Tübingen statt.

Die zwischen TüBus und ver.di ausgehandelte Notvereinbarung bleibt bestehen und hat denselben Umfang wie an den letzten beiden Streiktagen: Alle 60 Minuten fährt ein Bus auf der Linie 5 zwischen Hauptbahnhof und den Kliniken. Die erste Fahrt startet gegen 5:37 Uhr am Hauptbahnhof/ZOB Tübingen. Die Folgefahrten ab ZOB Tübingen starten stündlich jeweils ab Minute 41. Ab dem Betriebsbeginn am Mittwoch, 29. Januar, fahren die Busse wieder nach dem regulären Fahrplan. Auf den Pendelfahrten, die nur noch mit einem Bus gefahren werden, wird die Kapazität nicht für alle Fahrgäste ausreichen. Die Stadtwerke Tübingen bitten um Verständnis. Ob die Regionalbuslinien ebenfalls vom Streik betroffen sind, sollten Fahrgäste am besten bei den jeweiligen Verkehrsunternehmen erfragen.

Verdi fordert erneut ein Prozent mehr Lohn

Verdi fordert für die rund 9.000 Beschäftigten im privaten Omnibusgewerbe unter anderem neun Prozent mehr Lohn und Gehalt sowie 100 Euro mehr pro Monat für Auszubildende bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Friedenspflicht lief bis zum 31. Dezember 2024. (pm/dpa)