REUTLINGEN. Feiner Erfolg: Im Nachgang zur Foto-Fahndung vom 5. Mai vermeldet das Reutlinger Stadtarchiv fünf Treffer. Wieder waren es zahlreiche Tippgeber, die sich an der Aktion beteiligt und dem Hüter historischer Lichtbilder, Philipp Klais, mit wertvollen Hinweisen geholfen haben, Motive unbekannter Herkunft aus ihrer Anonymität zu befreien.
Wie der Historiker Klais mitteilt, erreichten ihn besonders viele Antworten zum Foto mit Hügel, Befestigung und Kirche. Abgebildet ist das Kloster Großcomburg bei Schwäbisch Hall, zu dem eine Foto-Detektivin sogar persönliche, biografische Verbindungen hat. Wie die GEA-Leserin wissen lässt, hat sie vor vielen Jahren dort, also in der Klosterkirche, ihre Kommunion gefeiert. Und: Ihr Urgroßvater hat sich einst finanziell an der Restaurierung von Kronleuchter und Altar beteiligt.
Auch die Aufnahme eines Tals - Klais hatte bereits das Ermstal vermutet - konnte von GEA-Lesern hieb- und stichfest verortet werden. Gleich mehrere Teilnehmer der Foto-Fahndung bestätigten seine Vermutung. Besonders hilfreich, so Klais, ist für ihn gewesen, dass Leser auf dem Lichtbild die Georgiisiedlung mit der Künkelesmühle und die Sirchinger Steige erkennen und den Bildinhalt somit exakt lokalisieren konnten.
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Bitte meldenWer meint, den Aufnahmeort beziehungsweise Bildinhalt der abgedruckten Fotomotive zu erkennen, ist gebeten, sich per Mail ans Stadtarchiv zu wenden. Und zwar bitte direkt. Der Weg über den GEA, der mitunter von Lesern eingeschlagen wird, ist ein Umweg, der zu Verzögerungen führt. (GEA)
Derweil die Autobegeisterung eines findigen Foto-Fahnders dem Stadtarchiv überaus hilfreich war. Beim Anblick der fotografisch festgehaltenen Szene einer Autorallye brauchte der Mann nicht lange zu grübeln. Ihm war sofort klar: Hier muss es sich um eine Aufnahme der 1951 ausgetragenen Porsche-Rallye Schellhaas in Lichtenberg im Odenwald handeln. Was von einem weiteren Foto-Fahnder prompt bestätigt wurde. Dieser konnte sogar zusätzliche Details liefern - nämlich, dass das Bild anlässlich des ersten Porsche-Treffens überhaupt aufgenommen wurde und die Rallye als historische Ausfahrt 2021 nochmals aufgelegt worden.
Ebenfalls glasklar identifiziert: das Foto mit Achalm und Fabrikgebäuden. Mehrere Leser konnten die abgelichteten und in der Wörthstraße verorteten Fabriken zweifelsfrei benennen - unter anderem die im Vordergrund zu sehenden Immobilien der Leder- und Kofferfabrik Hepting, die es schon lange nicht mehr gibt.
Bleibt noch das Fachwerkhaus mit seiner markanten Bemalung. Dieses haben etliche GEA-Leser als Gebäude Auwiesenstraße 12 in Betzingen enträtselt. 2025 wurde die Immobilie, deren Fassadenbilder weiland von Maler Normann Bögle gefertigt wurden, abgerissen, wie eine GEA-Leserin mitteilt, die in der Auwiesenstraße 12 aufgewachsen ist.
So weit die Fahdungserfolge des zurückliegenden Aufrufs, für die sich Philipp Klais herzlich bedankt, um im selben Atemzug erneut um presseöffentliche Mithilfe zu bitten. Wieder sind es sechs Fotografien aus dem Fundus des Stadtarchivs, die Fragen aufwerfen und ihrer Identifizierung harren. So, wie zahlreiche weitere Bilder der kommunalen Fotosammlung, von denen eine stattliche Zahl in digitalisierter Form im Internet zu finden ist. Eingepflegt sind hier indes nicht bloß Aufnahmen, deren Bildinhalte (noch) unbekannt sind, sondern auch solche, die bereits aus ihrer Anonymität befreit werden konnten. (GEA)
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