GÖNNINGEN/BRONNWEILER. Seit über einem Jahr ist der Radweg zwischen Bronnweiler und Gönningen wegen eines Hangrutsches gesperrt: Wann ist der Weg wieder befahrbar, möchten GEA-Leser wissen.
Die Verbindung zwischen den beiden Stadtteilen war erst ein gutes Jahr vor dem Unwetter frisch saniert worden. Während des Starkregens im Juni 2024 schwoll dann die Wiesaz um mehrere Meter an, überflutetet auch die beliebte Radverbindung. Der massive Schaden überraschte sowohl im Gönninger als auch im Reutlinger Rathaus.
Die starken Unwetter verursachten mehrere Hangrutschungen, die umfangreiche Sanierung erfordern, erläutert jetzt eine Mitteilungsvorlage im Bauausschuss. Betroffen sind ein Feldweg hinter dem Achalm-Hotel, ein Wirtschaftsweg zwischen Ohmenhausen und Betzingen, ein Forstweg zwischen Hänslen und Buchbach in Mittelstadt – und eben besagter Radweg zwischen Gönningen und Bronnweiler.
Provisorium wäre »nicht nachhaltig«
Das Problem: Der Hang befindet sich laut Stadtverwaltung weiter in Bewegung. Das betrifft auch die drei anderen Wege. Provisorische Maßnahmen – allein nur zur Sicherung – sieht man in allen vier Fällen als »nicht nachhaltig an, da sie bei erneuten Starkregen versagen und zusätzliche hohe Kosten verursachen würden«. Daher bleiben alle vier bis zur endgültigen Sanierung aus Sicherheitsgründen gesperrt.
Ein Geologe hat die Schadstellen begutachtet, das Ingenieurbüro Reik die erforderlichen Maßnahmen geplant und eine Kostenberechnung erstellt: Sie beläuft sich für alle vier Baustellen auf über 1,8 Millionen Euro. Abzüglich einer Soforthilfe des Landes bleibt eine Finanzierungslücke von über 1,2 Millionen Euro, die aus Haushaltsmitteln gedeckt werden muss.
Der Radweg Bronnweiler-Gönningen genieße aufgrund seiner hohen Frequentierung, insbesondere durch Radfahrer, »besondere Priorität«, heißt es in der Vorlage. Die Instandsetzung des gesperrten Abschnitts soll – das Plazet des Gemeinderats vorausgesetzt – daher noch im laufenden Jahr stattfinden. Baubeginn ist für September vorgesehen. Bauzeit: vier bis sechs Wochen.
Obere Schicht rutscht auf einem Gleitfilm
Dass der Weg so kurz nach der Sanierung für 45.000 Euro so massiv ruiniert werden konnte, erklärt die Verwaltung mit der extremen Witterungssituation und der Geologie. Erhebliche Niederschlagsmengen hätten die obere Bodenschicht extrem mit Wasser gesättigt. Die darunterliegende Schicht nehme das Wasser schlechter auf. An der Trennstelle zwischen Beiden habe sich dann »eine Art Gleitfilm« gebildet, auf dem die obere Schicht ins Rutschen gekommen sei. »Das kann in Hanglagen gerade bei Aufschüttungen trotz guter und fachgerechter Bodenverzahnung bei Extremwetterlagen wie im vergangenen Frühjahr vorkommen«, heißt es aus dem Rathaus.
Allein diese Sanierung schlägt mit 850.000 Euro zu Buche. Man erwartet Fördermittel in Höhe von rund 614.000 Euro. Der Rest muss aus dem laufenden Haushalt finanziert werden muss, voraussichtlich aus dem Topf des Amtes für Tiefbau, Grünflächen und Umwelt. Die Mittel für die übrigen drei Wegesanierungen sollen dann laut Verwaltung im Doppelhaushalt 2026/2027 angemeldet werden. Über ihre Bereitstellung hat der Gemeinderat zu entscheiden. (GEA)
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