REUTLINGEN. Zwei neue Blitzersäulen stehen an der Bundesstraße 28 zwischen Reutlingen und Metzingen. Auf Höhe der Sondelfinger Teckstraße wurden die Anlagen am Dienstag installiert, wie die Stadtverwaltung auf GEA-Anfrage mitteilt. Noch sind sie nicht aktiv – »scharf« gestellt werden sollen sie innerhalb der nächsten zwei Wochen.
Der Grund für die zusätzlichen Blitzer sei vor allem Lärmschutz. Bereits im März hatte Albert Keppler, Leiter des Amts für Öffentliche Ordnung, dem GEA erklärt: »Anwohner haben uns von massiven Lärmproblemen berichtet.« Selbst wenn die vorgeschriebene Geschwindigkeit eingehalten werde, überschreite der Verkehrslärm nachts bereits den zulässigen Grenzwert von 45 Dezibel. Viele Fahrzeuge seien zudem deutlich schneller als erlaubt – und damit auch lauter – unterwegs.
Weiterer Blitzer in Reutlinger Gemeinde geplant
Rund 300.000 Euro haben die Anlagen inklusive »Innenleben«, Fundamenten und Stromanschluss gekostet, heißt es von der Stadtverwaltung. Ob die neuen Blitzer für einen Geldregen für klamme Stadtkasse sorgen könnten, lasse sich nicht vorhersagen. Manche neuen Blitzer machen sich laut Keppler finanziell kaum bemerkbar. In den vergangenen Jahren sind die Einnahmen durch Blitzer gestiegen: von 2,1 Millionen Euro im Jahr 2021 auf 3,2 Millionen Euro im Jahr 2023. Im vergangenen Jahr blieb dieser Wert stabil.
Die Zahl der Blitzersäulen hat sich mit den zwei neuen Anlagen an der B28 auf 23 Standorte im Stadtgebiet erhöht. Doch nicht alle sind jederzeit aktiv, da es nur 17 Blitzer-Einschübe gibt. Das sind Kamera- und Rechnereinheiten, deren Anschaffung teuer ist. Dazu sind drei mobile Messwagen, eine Rotlichtüberwachungsanlage und zwei semistationäre Messanlagen im Einsatz. Bald könnte noch ein weiterer stationärer Blitzer in einem Reutlinger Stadtbezirk folgen. Wo und wann dieser installiert wird, ist laut Verwaltung derzeit jedoch noch nicht entschieden. Berücksichtigt werden müsse dabei laut Keppler auch der Lärmaktionsplan. »Teilweise wurden neue Tempo-30-Strecken eingerichtet, wodurch sich neue Kontrollnotwendigkeiten ergeben.« Klar ist aber: Die Stadt plant, auch in den kommenden Jahren weiter in Radarfallen zu investieren. (GEA)