MÖSSINGEN-BELSEN. Am Ende ging es für Bahnverhältnisse schneller als gedacht. Am Donnerstagmorgen ist um 9 Uhr innerhalb einer Stunde der 747 Tonnen schwere Stahlbeton-Koloss eingeschoben worden. Die neue Brücke zwischen Belsen und Mössingen war im Rahmen monatelanger Vorarbeit vom Metzinger Bauunternehmen Brodbeck parallel zur alten Straßenüberführung zügig errichtet worden. Freitagnacht letzter Woche rollte gegen 23 Uhr der vorerst letzte Zug über diesen Abschnitt der Zollernalbbahn. Dann wurde die 2012 als Behelfsbrücke erstellte alte Bahnkonstruktion zurückgebaut und die Brückenpfeiler aus der Zeit des Bahnbaus von 1868 abgerissen.
Nach dem Abbruch wurde die Baugrube vorbereitet und Verschubträger montiert, um dann das rund 35 Meter breite Bauwerk horizontal passend in seine Endlage zu verschieben. Das haben die Spezialisten der Komm-Verschubtechnik aus Altdorf bewerkstelligt.
Etwa zwei Meter unter dem späteren Durchgangsniveau stehen die Pfeiler im Boden. In den nächsten Tagen wird unterbetoniert und Hunderte von Tonnen Schotter werden rund um die Widerlager aufgeschüttet. Gleichzeitig verlegt die Deutsche Bahn die gekappten Leitungen und richtet das geschotterte Gleisbett für die Schwellen. Dazu wird ein Stopfmaschinen-Zug eingesetzt, der den Schotter unter die Schwellen drückt und verdichtet. Nach dem Schweißen der wiederverwendeten beiden Schienen soll, so eine Sprecherin der DB-Bauüberwachung, am Donnerstagmorgen, 7. August, der Zugverkehr wieder rollen. Bis allerdings die darunter führende Ernwiesenstraße fertiggestellt ist, wird es noch bis in den Spätherbst hinein dauern. (GEA)