EVENTS

Logo
Aktuell Energie

Grünes Licht für Verträge zum Eninger Windpark

Anlagen bringen Einnahmen für den Gemeindehaushalt. Auch Bürger sollen sich finanziell beteiligen können

Windpark hinter Erdhügeln
Deutschland baut die Windkraft aus. Foto: Jan Woitas/DPA
Deutschland baut die Windkraft aus.
Foto: Jan Woitas/DPA

ENINGEN. Die Gemeinde Eningen hat einen wichtigen Meilenstein für die lokale Energiewende erreicht: In seiner Sitzung am 27. Juni hat der Gemeinderat den Weg für den Bau eines Windparks auf der Albhochfläche freigemacht. Grundlage dafür sind ein Kooperationsvertrag sowie ein Pachtvertrag mit dem Sonnenbühler Projektentwickler Sowitec.

Geplant sind vier moderne Windenergieanlagen mit einer Leistung von jeweils rund sieben Megawatt. Damit kann der Windpark jährlich rund 70 Millionen Kilowattstunden umweltfreundlichen Strom erzeugen – genug, um etwa 20.000 Haushalte zu versorgen. Zum Vergleich: Eningen selbst zählt rund 11.500 Einwohner. Die Gemeindeverwaltung hat bei den Vertragsverhandlungen Wert darauf gelegt, neben den ökologischen auch finanzielle Vorteile für Eningen zu sichern, heißt es in einer Mitteilung.

Weitere Infoveranstaltungen

»Der Windpark wird nicht nur Einnahmen für den Gemeindehaushalt bringen, sondern auch unseren Bürgern die Möglichkeit zur finanziellen Beteiligung bieten«, betont Bürgermeister Eric Sindek. Die Verwaltung hatte im April eigens eine Bürgerinformationsveranstaltung angeboten, um auf die Belange der Bevölkerung einzugehen und diese entsprechend im Vertragswerk widerzuspiegeln (der GEA berichtete). Die Bürger sollen sich in Form einer Schwarmfinanzierung oder vergleichbarer Beteiligungsmodelle, wie zum Beispiel einer Genossenschaft, beteiligen können. Die Gemeindeverwaltung teilt mit, dass dazu Informationsabende veranstaltet werden sollen.

Das Vertragswerk sieht zudem vor, dass die Gemeinde oder ein lokaler Akteur nach Inbetriebnahme bis zu 49,9 Prozent der Anteile an der Betreibergesellschaft erwerben kann. Damit kann Eningen nicht nur von den jährlichen Pachteinnahmen profitieren, sondern auch an den Erträgen aus dem laufenden Betrieb der Anlagen beteiligt werden. Zusätzlich erhält die Gemeinde eine finanzielle Beteiligung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG): Der Betreiber des Windparks wird der Gemeinde eine Vergütung von zwei Cent pro erzeugter Kilowattstunde zahlen. Bei einer modernen Anlage entspricht das je nach Windaufkommen etwa 25.000 bis 40.000 Euro pro Jahr und pro Anlage.

Bürgermeister Sindek zieht ein positives Fazit: »Mit dem Windpark stärken wir die regionale Wertschöpfung, sichern dringend benötigte Einnahmen für den Gemeindehaushalt und leisten einen konkreten Beitrag zum Klimaschutz.« Die Inbetriebnahme des Windparks ist für das Jahr 2029 geplant. (pm)