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Halbzeit beim »Kicken gegen Blutkrebs« in der Region

Fußballspielen und Leben retten: Die Mitglieder und Fans von Vereinen aus der Region registrieren sich als Stammzellenspender. Anmeldungen sind noch möglich.

Gegen Leukämie hilft manchmal nur eine Stammzellspende. Um möglichst viele Spender zu gewinnen, tun sich in Mähringen viele Akte
Gegen Leukämie hilft manchmal nur eine Stammzellspende. Um möglichst viele Spender zu gewinnen, tun sich in Mähringen viele Akteure zusammen (von links): Heiko Grobis (NTRT), Laura Jenter von der DKMS mit dem eigens angefertigten »1.000«-Shirt des TSV, Initiator Wolfgang Poddig, Kapitän Christian Rümmele, Abteilungsleiter Orhan Bobic und Jugendtrainer Günther Rümmele. Foto: DKMS
Gegen Leukämie hilft manchmal nur eine Stammzellspende. Um möglichst viele Spender zu gewinnen, tun sich in Mähringen viele Akteure zusammen (von links): Heiko Grobis (NTRT), Laura Jenter von der DKMS mit dem eigens angefertigten »1.000«-Shirt des TSV, Initiator Wolfgang Poddig, Kapitän Christian Rümmele, Abteilungsleiter Orhan Bobic und Jugendtrainer Günther Rümmele.
Foto: DKMS

REUTLINGEN/TÜBINGEN. Einfacher kann Lebensrettung kaum sein: Mund aufmachen, Stäbchen rein und schon kann sich jeder für eine mögliche Stammzellenspende registrieren. Was ganz banal klingt, ist keine Selbstverständlichkeit. Denn Spender werden immer gesucht. Laut der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) erhält alle zwölf Minuten ein Mensch in Deutschland die Diagnose Blutkrebs, weltweit sind es alle 27 Sekunden. Die Krankheit kann jeden treffen. Wenn die Diagnose einmal da ist, beginnt oft ein Wettlauf gegen die Zeit und es muss schnell ein passender Spender gefunden werden.

Wie können auf einen Schlag viele Menschen zu einer Registrierung bei der DKMS motiviert werden? Diese Frage stellte sich Wolfgang Poddig. Er selbst hat schon mal Blut gespendet und kam auf die Idee, mit dem Fußballverein seines Sohnes eine Aktion zu starten. Der TSV Mähringen war sofort begeistert und die Aktion »Kicken gegen Blutkrebs« entstand. Gemeinsam mit Heiko Grobis von »NTRT-Fußballreport«, in dem über Fußball in Nürtingen, Kirchheim unter Teck, Reutlingen, Metzingen und der schwäbischen Alb berichtet wird, gingen Aufrufe zum Mitmachen an die Vereine in der Region. Seit Mitte August läuft die Aktion. Bis dato haben schon über 68 Vereine ihre Unterstützung angemeldet. »Das ist phänomenal«, sagt Poddig.

Aktion kommt gut an

Bei den unterstützenden Vereinen kommt die Aktion gut an. »Es wurde viel besser aufgenommen als gedacht«, erzählt Abteilungsleiter Orhan Bobic vom TSV Mähringen. Das Ziel seien zu Beginn 1.000 neue Typisierungen gewesen. Der ein oder andere mag zunächst gezweifelt haben, ob die Latte damit nicht etwas zu hoch liegt. Zur Halbzeit ist die Bilanz aber überraschend positiv. »Wir liegen nach der Hälfte schon über dem Durchschnitt«, erzählt Bobic weiter. Die Aktion stieß bei den Zuschauern und Fans auf eine sehr positive Rückmeldung. »Viele haben ohne zu zucken mitgemacht«, betont der Abteilungsleiter vom TSV Mähringen. Das Miteinander zwischen den Teams sei durch das Engagement gestärkt worden.

Ein großes Engagement der Spieler und Fans erlebten auch andere Vereine aus der Region. Der TSV Kohlberg führt derzeit mit 43 Neuregistrierungen die Liste der potenziellen Spender an. Die Teilnahme an der Aktion stand nicht infrage. »Man rettet anderen Menschen einfach das Leben«, begründet der Spielleiter Marco Medel die Bereitschaft. Auch beim SV Rommelsbach machten viele Spieler und Fans für den Stäbchentest den Mund auf. Und das, obwohl es vor einigen Jahren an einer Weihnachtsfeier schon mal eine Typisierungsaktion gab. »Wir hatten gar nicht damit gerechnet, dass es so viele Registrierungen werden«, sagt Marius Launinger, der Pressewart und stellvertretende Abteilungsleiter des SV Rommelsbach.

Messlatte liegt hoch

Beim SV Degerschlacht steht die Aktion am 27. September an. Beim Spiel gegen den TSV Betzingen will der Reutlinger Verein möglichst viele neuen Registrierungen gewinnen. »Als Verein haben wir auch eine Verantwortung zu helfen«, betont Trainer Heiko Lichtenberger. Direkt vor Ort können sich Interessierte an einem Stand in die Knochenspenderdatei eintragen lassen.

Wolfgang Poddig würde die Typisierungsaktion gerne nochmal starten. Dann will er auch andere Sportarten und bekannte Sportler mit ins Boot holen. Vielleicht aber erst in zwei Jahren. Die Messlatte setzt er schon hoch an: 5.000 Registrierungen, das ist das neue Ziel. (GEA)

Anmeldung noch möglich

Bis zum 12. Oktober läuft die Aktion noch. Am 13. Oktober werden beim Abschlussfest mit dem Sportmoderator Jens Zimmermann die Preise vergeben. Der Verein mit den meisten Typisierungen bekommt einen neuen Trikotsatz. Jeder zehnte Verein, der an der Aktion teilnehmen will, bekommt ein Fass Bier. Außerdem sind neue Fußbälle unter den Preisen. Anmeldungen sind unter info@ntrt-fussballreport.de oder info@poddig-consulting.com noch möglich. (kug)