REUTLINGEN. Wir schreiben den 10. Oktober 2000. Unbekannte werfen einen Schachtdeckel ins Schaufenster eines Geschäfts in der Karlstraße und reißen sich drei Wasserpfeifen im Gesamtwert von 150 Mark unter den Nagel. Und die Lokalpolitik begehrt auf. Nein, nicht wegen der Wasserpfeifen, sondern weil das Stuttgarter Kultusministerium den Antrag auf drei Millionen Mark Fördermittel für die erste Ausbaustufe des Kreuzeiche-Stadions »abgeschmettert« hat. Ein Schock. Denn mit Aufstieg in die Bundesliga muss der SSV die (baulichen) Auflagen des DFB erfüllen. Dazu zählt unter anderem die Erweiterung der Haupttribüne. Ja, ja, das liebe Geld: Es fehlt auch an anderer Stelle. Nämlich hier:
"Das neue Parkhaus Unter den Linden wächst zusehends in die Höhe. Wo es noch fehlt, ist am äußern Baufortschritt nicht abzulesen: Die Anbindung des Parkhauses direkt an den Bahnhof durch eine Verlängerung der Bahnsteigunterführungen hängt derzeit noch in der Luft, sprich die Finanzierung ist nicht geklärt.
650 Parkplätze am nördlichen Einfallstor von Reutlingen sollen in dem neuen Gebäude entstehen und damit eine wesentliche Lücke im Parkhaus-Ring rund um die Reutlinger Innenstadt geschlossen werden. Das Parkhaus soll jedoch nicht nur die Autofahrer aus dem Nordraum auf ihrem Weg in die Reutlinger Einkaufsmeile ›abfangen‹, es soll auch – und das war eine ganz wesentliche Idee – eine direkte Anbindung an den Bahnhof erhalten. Nach den ursprünglichen Vorstellungen sollte sich die Bahn an den Kosten des Baus beteiligen. Doch daran scheint es ganz entschieden zu mangeln. Wie es ausschaut, bremst die Bahn das Parkhaus-Projekt aus." (GEA/ekü)