DETTINGEN/WALDDORFHÄSLACH. Wir schreiben den 30. September 2000. Während die Fraktionen des Dettinger Gemeinderats mit Sorge beobachten, dass in den frühen Morgenstunden nur ein Zug ermstalabwärts fährt und Schüler deswegen über Gebühr früh das Haus verlassen müssen, befindet sich Walddorfhäslachs Gemeinderat in Champagner-Laune. Der Grund: die überaus positive Finanzentwicklung der Kommune.
"So voll war Walddorfhäslachs Gemeindekasse schon lange nicht mehr. Mit dem Abschluss der Jahresrechnung 1999 präsentierte Kämmerer Achim Heberle dem Gemeinderat einen Bericht, der an Guthaben und positiver Finanzentwicklung kaum zu überbieten ist. Vor allem die Gewerbesteuer hat der Gemeinde 1999 einen unverhofften Geldsegen beschert. Von 2,2 auf 4,1 Millionen Mark stieg das Aufkommen, damit hat Walddorfhäslach auf diesem Gebiet 85 Prozent mehr eingenommen als im Jahr zuvor. ›Das ist absoluter Höchststand der letzten zehn Jahre‹, freute sich Heberle.
Damit stieg gleichzeitig die Zuführungsrate vom Verwaltungs- zum Vermögenshaushalt in ungekannte Höhen von 3,6 Millionen Mark. Davon stehen satte 3,5 Millionen als sogenannte ›freie Spitze‹ direkt für Investitionen zur Verfügung.
Ein ähnlich glänzendes Bild bietet sich bei den Schulden: Pro Einwohner steht Walddorfhäslach derzeit mit lediglich 112 Mark in der Kreide. Der Landesdurchschnitt liegt zehn Mal so hoch. Daneben hat Heberle 1999 weitere 1,5 Millionen Mark zu den Rücklagen gelegt, die nun zusammen fast 3,9 Millionen Mark betragen. (GEA/ekü)