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Aktuell Streik

Hunderte Angestellte des öffentlichen Dienstes demonstrieren in Tübingen

Das nasskalte Wetter hat die Angestellten des öffentlichen Dienstes nicht davon abgehalten, auf dem Tübinger Marktplatz für bessere Arbeitsbedingungen zu streiken. Die Gewerkschaft Verdi fordert unter anderem acht Prozent mehr Lohn für städtische Mitarbeiter aus Bereichen wie Verwaltung, Müllentsorgung und Kinderbetreuung. Doch das ist noch nicht alles.

Die Gewerkschaft Verdi hatte die Mitarbeiter des öffentlichen Diensts am Dienstag zum Streik auf dem Tübinger Marktplatz aufgeru
Die Gewerkschaft Verdi hatte die Mitarbeiter des öffentlichen Diensts am Dienstag zum Streik auf dem Tübinger Marktplatz aufgerufen. Foto: Paul Runge
Die Gewerkschaft Verdi hatte die Mitarbeiter des öffentlichen Diensts am Dienstag zum Streik auf dem Tübinger Marktplatz aufgerufen.
Foto: Paul Runge

TÜBINGEN. Rockmusik aus den vier Lautsprechertürmen, lauter Jubel und schrilles Pfeifen: Auf dem Tübinger Marktplatz herrschte am Dienstagmorgen trotz nasskaltem Februarwetter fast schon Festivalstimmung. Rund 700 Angestellte des öffentlichen Dienstes - darunter Verwaltungsangestellte, Müllwerker und Erzieherinnen - haben vor dem Rathaus für mehr Lohn und weniger Arbeitszeit demonstriert. Aufgerufen zu der Serie an landesweiten Warnstreiks hat die Gewerkschaft Verdi. Sie fordert für die Tarifrunde 2025 konkret acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro mehr monatliche Entgelderhöhungen und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Zudem soll die Vergütung für Azubis und Praktikanten um 200 Euro monatlich aufgestockt werden.

Aufgabenberge wachsen

»Zusätzlich fordern wir drei weitere freie Tage«, sagte Verdi-Landesbezirksleiter Martin Gross bei der Kundgebung. So wolle man einen Ausgleich für die stetig wachsenden Aufgabenberge schaffen, die die Angestellten von Jahr zu Jahr stärker belasten. Immer weniger Schultern müssten immer mehr Arbeit verrichten. »Ihr gebt alles, um das Land am Laufen zu halten«, wandte sich Gross direkt an die Demonstrierenden. Die Politiker sollten lieber »nach oben schauen, anstatt nach unten zu treten« und die Vermögenden im Land finanziell stärker fordern. Die Unterfinanzierung der Kommunen beschädige die Demokratie - gerade dann, wenn das Geld durch Kürzungen und ausbleibende Lohnanpassungen zulasten der Angestellten eingespart werden sollte, mahnte Gross in Richtung Rathaus. (GEA)