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Kultur und Wirtschaft gemeinsam für Klimaschutz

Württembergische Philharmonie Reutlingen und Schwörer Haus bewerten ihre einjährige Partnerschaft positiv.

Die Württembergische Philharmonie Reutlingen in der Listhalle. Foto: Lippert
Die Württembergische Philharmonie Reutlingen in der Listhalle.
Foto: Lippert

REUTLINGEN. Mit einer positiven Bilanz und einem Blick in die Zukunft endete die einjährige Klimapartnerschaft zwischen der Württembergischen Philharmonie Reutlingen (WPR) und dem Fertighaushersteller Schwörer Haus (Hohenstein). Die Abschlussveranstaltung des sogenannten Württembergischen Klimaduetts im Studio der WPR war ein Plädoyer für Sektor übergreifende Zusammenarbeit und regionale Klimapartnerschaften.

Geschäftsführer Johannes Schwörer steht vor einem Gebäude in Hohenstein-Oberstetten, das die Schwörer-Gruppe kürzlich gekauft hat. Foto: Frank Pieth
Geschäftsführer Johannes Schwörer steht vor einem Gebäude in Hohenstein-Oberstetten, das die Schwörer-Gruppe kürzlich gekauft hat.
Foto: Frank Pieth

Begleitet wurde die Partnerschaft von Culture 4 Climate – in Vertretung Ralf Weiß und Margarethe Kreuser – die im Auftrag des Bundesklimaministeriums die sogenannten SDG-Tandems bei der Umsetzung ihrer Klima- und Nachhaltigkeitsziele unterstützen. Passend zum Klimaduett startete der Abend nach einer kurzen Begrüßung durch Intendant Cornelius Grube mit einem Bläser-Duett aus den Reihen des Orchesters, das seit 2023 Mitglied der bundesweiten Initiative »Orchester des Wandels« ist. Im anschließenden Impulsvortrag ging Arne Braun, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, der Frage nach, welche Verantwortung der Kulturbereich im Klimaschutz trägt. Er lobte die vorbildliche Allianz der beiden Akteure, die ungewohnte Wege gehen und neue Impulse setzen, um das Thema Klimaschutz in die Breite der Bevölkerung zu tragen.

Was bringen solche Klimapartnerschaften?

Schaffen regionale Klimapartnerschaften zwischen Kultur und Wirtschaft einen Klima-Gewinn? Um diese Frage ging es bei einer Podiumsdiskussion, mit dabei die Vertreter der beiden Partnerunternehmen Cornelius Grube und Johannes Schwörer, Staatssekretär Braun, Julia Kovar-Mühlhausen, Leiterin der Klimaschutzstiftung BW und Frank Lorho, Referatsleiter im Umweltministerium des Landes. Die Moderation übernahm Weiß.

In drei thematisch gegliederten Gesprächsrunden wurde deutlich: Der Schulterschluss zwischen Kultur und Wirtschaft eröffnet neue Perspektiven im Klimaschutz. Die Expertise nachhaltig agierender Wirtschaftsunternehmen kann Kulturbetriebe dabei unterstützen, ihre Potenziale bei der CO2-Reduzierung zu erkennen und umzusetzen. Johannes Schwörer ist wichtig, konkret vor Ort anzupacken und an den naheliegenden Stellschrauben zu drehen. Weshalb im Rahmen der Klimapartnerschaft die Schwörer-Auszubildenden und -Energiescouts konkrete Lösungen erarbeiteten, die niederschwellig von der WPR in ihren eigenen Räumen umgesetzt werden können und zu einer CO2-Reduzierung führen. Umgekehrt wurde bei den Schwörer-Azubis und Mitgliedern der Schwörer-Nachhaltigkeitsgruppe das Bewusstsein für die gesellschaftliche Wirkung durch die kulturelle Perspektive erweitert.

Perspektivwechsel wirkt

Die Kultur schafft den Transfer in die Breite durch Musik, Filme, Bilder und Museen – und erreicht so neue Bevölkerungsgruppen für das wichtige Thema Klimaschutz. In diesem so wichtigen Bereich dürfe man nicht nachlassen, waren sich die Teilnehmer einig. Das stärke auch die Demokratie nachhaltig, betonte unter anderem Kovar-Mühlhausen.

Besondere Aufmerksamkeit erhielten die Stehtisch-Statements der beteiligten Auszubildenden und Orchestermusiker/innen. Ihre persönlichen Erfahrungen machten deutlich, wie tief greifend der Perspektivwechsel gewirkt hat – und dass Klimaschutz nur gelingen kann, wenn alle Bereiche der Gesellschaft eingebunden werden.

Die Klimapartnerschaft zwischen der WPR und SchwörerHaus ist Teil einer von Culture 4 Climate koordinierten, bundesweiten Initiative, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wird. In Baden-Württemberg ist sie eine der ersten ihrer Art und ein Leuchtturmprojekt für regionale Klimaverantwortung. (GEA)