MÖSSINGEN. Im Kunstunterricht an der Friedrich-List-Gemeinschaftsschule entstanden in den vergangenen Monaten Malereien, Zeichnungen, Drucke, Plastiken und Textilcollagen, die Werke wichtiger Künstler aus den letzten fünf Jahrhunderten zitierten, die das kollektive Gedächtnis prägten. Am Freitag war Vernissage, in der Aula wurden alle Werke klassenweise ausgestellt - jede Klasse des letzten Schuljahrs fertigten eine praktische Arbeit im Stil des jeweils ausgewählten Künstlers an.
Kunstlehrerin Christine Schlichter verwies auf ihre Profilgruppe 10: Die jungen Damen hatten je eine Person porträtiert, die Lebenden in Farbe, darunter auch der Belsener Andreas Felger, die bereits Verstorbenen in schwarz, weiß und Grau-Schattierungen. Am Freitag standen die jungen Damen, alle in schwarz gekleidet, den Besuchern der Vernissage als Expertinnen zur Verfügung.
Schülerinnen wurden zu Expertinnen
Emilia Ziegler bekam Renaissance-Künstler Leonardo da Vinci zugeteilt. »Ich hätte anfangs lieber Claude Monet gehabt, sein Stil gefällt mir sehr.« Doch das Werk da Vincis packte sie: Die 16-jährige malte zuerst das Porträt, um es dann mit Skizzen, einer Violine und gar einer Nachahmung von da Vincis Handschrift anzureichern. »Das war ein Act! Insgesamt ist es das beste Bild was mir je gelungen ist.«
Elif Yonat bekam eine zeitgenössische Künstlerin zugeteilt: Die mittlerweile 97-Jahre alte Japanerin Yayoi Kusama, deren Werke stets viele farbige Punkte enthalten. Die von einer Klasse gemalten Bilder hingen an Draht in der zugeordneten Vitrine. »Das ist hier oben wohl die meist angeschaute Vitrine«, urteilte Elif Yonat, die als Japan-Fan mit dieser Künstlerin eine Wunsch erfüllt bekam. Wenngleich: »Ich mag die Moderne ebenso wie Höhlenmalerei. Da fasziniert mich, wie die Menschen früher Farbe gewonnen haben.«
Die Musicalklasse, geleitet von Christoph Zolg, sorgte für musikalische Untermalung und verschiedene Klassen boten kleine Häppchen für das leibliche Wohl an. (GEA)