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Aktuell Beschäftigung

Mehr Menschen in der Region ohne Arbeit

Die Agentur für Arbeit gibt für den Monat Juli einen Abwärtstrend bei gemeldeten Stellenangeboten bekannt im Vergleich zum Vorjahr und zum Vormonat

Die Agentur für Arbeit in Reutlingen
Die Agentur für Arbeit in Reutlingen. Foto: Markus Niethammer
Die Agentur für Arbeit in Reutlingen.
Foto: Markus Niethammer

REUTLINGEN/TÜBINGEN. Die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Reutlingen ist im Juli sowohl im Vergleich zum Vormonat als auch zum Vorjahr erneut gestiegen. 12.677 Menschen waren im zurückliegenden Monat in der Region arbeitslos gemeldet, das sind 184 (1,5 Prozent) mehr als im Juni. Die Arbeitslosenquote ist um 0,1 Prozentpunkte gestiegen und liegt jetzt bei 4,3 Prozent. Von dem Anstieg sind vor allem Männer betroffen, so sind knapp zwei Drittel der neu hinzugekommenen Arbeitslosen in der Region männlich. Die Anzahl der ausländischen Arbeitslosen hat sich nur geringfügig erhöht.

Der Anstieg der Arbeitslosenzahl resultiert vor allem aus dem ungleichen Verhältnis der Menschen, die eine Arbeit neu aufnehmen (11,2 Prozent mehr als im Vormonat) und der Menschen, die sich im Juli neu arbeitslos gemeldet haben (plus 22,7 Prozent gegenüber Vormonat). »Wir haben ein deutliches Ungleichgewicht zwischen Abgängen in Arbeit und Zugängen aus Erwerbstätigkeit. Die Zugänge können nicht aufgefangen werden«, erläutert Markus Nill, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Reutlingen, die aktuellen Entwicklungen.

»Das sind die momentanen Herausforderungen am regionalen Arbeitsmarkt. Allerdings ist ein Anstieg der Arbeitslosigkeit in den Sommermonaten grundsätzlich nicht ungewöhnlich, denn viele junge Menschen beenden Ausbildung oder Studium und melden sich vorübergehend arbeitslos.«

Ebenfalls überdurchschnittlich angestiegen ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen in der Region. Im Vergleich zum Vorjahr beträgt der Zuwachs 12,8 Prozent.

App bringt mehr Effizienz

Erleichtert wird die Bewältigung des aktuellen Anstiegs der Arbeitslosenzahlen im SGB II durch technische Weiterentwicklungen wie beispielsweise der Jobcenter-App. Die App wurde zu Jahresbeginn bundesweit eingeführt, um digitale Kommunikationswege zu stärken. Für das Jobcenter Landkreis Tübingen bedeutet dies eine erhebliche Effizienzsteigerung. Anliegen werden direkt und ohne Umwege an die zuständigen Personen übermittelt, wodurch Bearbeitungszeiten verkürzt und Ressourcen geschont werden.

Für Menschen mit digitalen Zugangshürden wird weiterhin eine persönliche Anlaufstelle vorgehalten. Um digitale Teilhabe nachhaltig zu stärken, plant das Jobcenter Landkreis Tübingen, digitale Endgeräte in der Eingangszone bereitzustellen. Um Barrieren abzubauen, sollen Kunden gezielt und sukzessive an digitale Angebote herangeführt werden.

503 Stellenangebote wurden dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit im Juli neu gemeldet, das sind 88 Stellenzugänge weniger als im Vormonat und 268 weniger als im Vorjahresmonat. Damit hatten die Arbeitsvermittler der Reutlinger Arbeitsagentur insgesamt 2.707 Stellenangebote im Bestand, 85 weniger als im Juni. Eine spürbare Zurückhaltung also im Vergleich zum Vorjahr und zum Vormonat. Im Landkreis Reutlingen waren im Juli insgesamt 7.872 Menschen (plus 11,9 Prozent gegenüber Vorjahr) arbeitslos. Davon waren 3.369 (plus 21,8 Prozent) bei der Agentur für Arbeit gemeldet und 4.503 (plus 5,5 Prozent) beim Jobcenter Landkreis Reutlingen.

Im Landkreis Tübingen waren im Juli insgesamt 4.805 Menschen arbeitslos gemeldet (plus 13,9 Prozent gegenüber Vorjahr). Davon betreute die Arbeitsagentur 2.237 (plus 16,6 Prozent) Personen, das Jobcenter Landkreis Tübingen 2.568 (plus 11,6 Prozent).

Die Arbeitslosenquote für den Gesamtbezirk der Agentur für Arbeit Reutlingen (also Arbeitslosenversicherung und Grundsicherung) lag im Juli bei 4,3 Prozent (Vorjahresmonat 3,8 Prozent). Die Quoten im Einzelnen (Wert aus Vorjahresmonat in Klammern): Landkreis Reutlingen 4,7 Prozent (4,2 Prozent), Landkreis Tübingen 3,7 Prozent (3,3 Prozent), Hauptagentur Reutlingen 5 Prozent (4,5 Prozent) und Geschäftsstelle Münsingen 2,7 Prozent (2,6 Prozent). (a)