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News der Vergangenheit: Was war früher Thema in Reutlingen und Metzingen?

Mit der Serie »Ins Archiv geblickt« erinnert der GEA an Ereignisse vor 25 Jahren. Wer sorgte für Schlagzeilen?

Hat sich durchs GEA-Archiv gewühlt: Lokalredakteurin Heike Krüger. Gestöbert hat sie freilich nicht in den historischen Zeitungs
Hat sich durchs GEA-Archiv gewühlt: Lokalredakteurin Heike Krüger. Gestöbert hat sie freilich nicht in den historischen Zeitungsbänden im Keller des Pressecenters am Burgplatz, sondern bequem am Schreibtisch. Digitalisierung macht’s möglich. Foto: Frank Pieth
Hat sich durchs GEA-Archiv gewühlt: Lokalredakteurin Heike Krüger. Gestöbert hat sie freilich nicht in den historischen Zeitungsbänden im Keller des Pressecenters am Burgplatz, sondern bequem am Schreibtisch. Digitalisierung macht’s möglich.
Foto: Frank Pieth

REUTLINGEN. Es ist meist amüsant, zuweilen erschütternd, oft verblüffend und mitunter auch etwas langweilig, in historischen GEA-Ausgaben zu stöbern. Je nach Tagesgeschehen, versteht sich. Wobei die Faustregel gilt: Je älter die Ausgabe, desto spröder der Schreibstil und unübersichtlicher das Layout. Schierer, von grafischen Ansprüchen befreiter Terminjournalismus war einst das tägliche Brot der Redaktion – und damit auch ihrer Leserschaft. Recherche-Aufwand wurde in aller Regel keiner betrieben. Und Infotainment? Das musste erst noch erfunden werden.

Mit oder ohne »Gattin«

Ohne posthum Kollegen-Schelte betreiben zu wollen, lesen sich insbesondere lokale Zeitungsinhalte, die vor vierzig Jahren oder früher in Druck gingen, aus heutiger Sicht staubtrocken referierend und – ja, auch das – tendenziell informationsarm. Da wird beispielsweise Richtfest gefeiert, aber die geneigten Leser erfahren weder etwas über Kosten noch Zeitplan oder Fördermittel des Bauprojekts. Stattdessen feiert "Namedropping" fröhliche Urständ, geht es in langen Textpassagen vor allem um die Anwesenheit von Ministern und kommunalpolitischer Prominenz Mit oder ohne »Gattin« im Schlepptau, um Schampus und Häppchen, Bier und Rote Würste.

Sobald man sich allerdings näher ans Hier und Heute herantastet, desto anregender und aufschlussreicher wird die Lektüre. Weshalb sich die GEA-Redaktion dazu entschlossen hat, eine Nostalgie-Serie ins Leben zu rufen, die Ereignisse von vor 25 Jahren in den Fokus rückt. Denn damals pfiff bereits ein schreiberisch (und gestalterisch) frischerer Wind durch den Blätterwald.

Frischer, weil der Regional-Journalismus damals im Begriff stand, das »Zoomen« zu entdecken, um Diskussionen und Entscheidungen aus Brüssel, Berlin und Stuttgart auf ihre Auswirkungen direkt vor Ort zu beleuchten. Frischer aber auch, weil die Themenvielfalt insgesamt größer, die Artikel-Inhalte informativer wurden – weniger Schlips-und-Kragenträger-, Schampus-und-Häppchen-lastig, dafür insgesamt hintergründiger und investigativer. Namedropping war vorgestern.

Durchs Archiv des Reutlinger General-Anzeigers gewühlt hat sich Lokalredakteurin Heike Krüger und dabei den Schwerpunkt auf Reutlingen und das Ermstal im Milleniumsjahr 2000 gelegt. Was hat die Menschen zu diesem Zeitpunkt bewegt? Welche Projekte wurden angeschubst oder abgeschlossen? Wer hat für Schlagzeilen gesorgt? Antworten auf diese Fragen liefert ab sofort die Serie »Ins Archiv geblickt«, die ab dem 1. August im Wochenturnus – immer freitags im Reutlinger und dienstags im Metzinger Lokalteil – Erinnerungen weckt: häppchenweise serviert, zwar ohne Schampus, aber trotzdem prickelnd. (ekü)