REUTLINGEN. »Ich krieg' sie hier mit nichts ins Zweifeln«, meinte Showmaster Günther Jauch. Da die Reutlingerin Annika Strauss bei der Quizsendung »Wer wird Millionär« schon ohne Probleme bis zur 2.000-Euro-Frage durchgekommen. »Dann frag’ ich halt mal: Wie haben sie eigentlich ihren Mann kennengelernt«, startete Jauch daraufhin ein Gespräch abseits der Fragerunde. Nach kurzem Zögern antwortete Annika Strauss, die im wirklichen Laben unter anderem Journalistin, Schauspielerin und Drehbuchautorin von Low-Budget-Filmen ist: »Mein damaliger Freund hatte mir empfohlen, den Führerschein bei einer ganz bestimmten Fahrschule zu machen. Da sei auch sein Fahrlehrer und der sei so nett und so toll. Ja war er. Ich hab den dann behalten«, erzählte sie mit einem Lachen. Währenddessen wurde ihr Mann, der im Publikum saß, immer wieder eingeblendet. Auch er lachte mehrfach.
Strauss schob gleich hinterher: »Es gab aber diesen großen Altersunterschied. 20 Jahre immerhin. Wir haben nach den Fahrstunden dennoch den Kontakt behalten und dann wurde das mehr. Wir haben aber auch gesagt, 20 Jahre sind schon viel. Aber irgendwann haben wir dann beschlossen, wir versuchen's. Heute sind wir seit 21 Jahren zusammen und seit zwölf Jahren glücklich verheiratet.« Die Anschlussfrage von Günther Jauch, dass es ja dann auch sicherlich problemlos mit dem Führerschein geklappt habe, musste die Reutlinger Kandidatin aber verneinen: »Weder die praktische, noch die theoretische Prüfung habe ich geschafft. Ich wollte unter anderem bei Rot über die Ampel.«
Reutlinger FDP-Europa-Abgeordneter Andreas Glück als Telefonjoker
Dann berichtete Kandidatin Strauss noch darüber, wie schwierig es seinerzeit gewesen sei, als ihr neuer Partner mit zu ihrem Abitur-Ball gekommen sei. »Ich war ja erst 19 Jahre alt. Viele meiner Klassenkameraden haben ja auch bei ihm ihren Führerschein gemacht.« Sie bewundere sich selbst im Nachhinein, wie mutig sie seinerzeit gewesen sei. »Ich bin da Hand-in-Hand mit ihm zum Abiball.« Ihr jetziger Ehemann fügte noch hinzu: »Die Regeln sind auch in der Fahrschule ganz streng. Zwischen Lehrer und Schülerin darf da nichts laufen. Bei uns hat sich das auch eher hinterher, nach der Fahrprüfung, weiterentwickelt.« Nachdem beide berichtet hatten, wie ihre Partnerschaft begonnen hatte, strahlten Kandidatin und Ehemann. »Er ist mein Ruhepol«, ergänzte sie später noch.
Bei der 16.000-Euro-Frage benötigte die Kandidatin Hilfe und rief den Münsinger FDP-Europa-Abgeordneten Andreas Glück an: »Der ist auch ein guter Freund.« Wirklich helfen konnte er ihr bei der Frage, »Wie viele der neuen Bundesländer grenzen ans Ausland?«, nicht wirklich. »Nicht alle«, war seine Antwort. »Typische Politikerantwort«, kommentierte Jauch. Der 50:50-Joker half ihr dann zur richtigen Lösung, dass drei der neuen Bundesländer Grenzen zum Ausland haben. Mithilfe ihres letzten Jokers meisterte die Reutlingerin auch die 32.000-Euro-Frage und zog damit eine Runde weiter in der 3-Millionen-Euro-Woche bei Günther Jauch. (GEA)
Darum geht's bei »Wer wird Millionär«
Die Quizshow »Wer wird Millionär« bei RTL gibt es seit 1999 und entspricht weitgehend dem britischen Original »Who Wants to Be a Millionaire«. Dabei bekommen zu Beginn sechs Kandidaten die Chance, maximal eine Million Euro zu gewinnen. Nach der Auswahlrunde für alle sechs Kandidaten wird der am schnellsten richtig antwortende Kandidat ermittelt. Die Frage muss innerhalb von 20 Sekunden beantwortet werden. Der Sieger nimmt in der Mitte des Studios gegenüber von Günther Jauch auf dem Ratestuhl Platz und bekommt 15 Fragen, bei deren richtiger Beantwortung es einen Geldbetrag zu gewinnen gibt. Der Schwierigkeitsgrad erhöht sich und die Gewinnsumme wird (meist) verdoppelt, bis die letzte Stufe, eine Million Euro, erreicht ist. Zur Unterstützung gibt es bis zu vier Joker: den 50:50-Joker, den Publikumsjoker, der Telefonjoker und den Zusatzjoker. Moderator der Show ist seit der ersten Sendung Günther Jauch. Sie zählt zu den beliebtesten Quizshows im deutschen Fernsehen.