METZINGEN. »Hier brummt’s« – unter diesem Motto hat die Stadt Metzingen einen großen Naturgartenwettbewerb gestartet. Wer einen naturnahen Garten in Metzingen, Neuhausen oder Glems bewirtschaftet und somit Vögeln, Wildbienen und Igeln ein Zuhause bietet, kann sich auf der Homepage bewerben. Rund um den Wettbewerb stellt die Stadt Metzingen zahlreiche Tipps und Informationen zu naturnahen Gärten zur Verfügung, wie die bunte Wiese statt des monotonen Rasens.
Bienen, Eidechsen, Käfer
»Es ist immer gut, ein Stück des grünen Einheitsrasens in eine naturnahe Wildblumenwiese umzuwandeln«, das rät Sarah Laib, Umweltbeauftragte von Metzingen. »Während monoton-grüne Rasenflächen den Wildtieren kaum Lebensraum und Nahrung bieten, finden auf blumen- und kräuterreichen Flächen Schmetterlinge, Bienen, Eidechsen, Käfer und viele Vögel, was sie zum Überleben brauchen.« Auch fürs Auge hat eine bunte Blühfläche mehr zu bieten als eine grüne Rasenwüste, führt sie weiter aus. Eine Wildblumenwiese sei zudem pflegeleicht. Sie muss nur zweimal im Jahr gemäht werden, am besten per Balkenmäher. Wer dies macht – etwa Anfang Juni und Anfang September – und diese Mähtermine über mehrere Jahre beibehält, kann davon ausgehen, dass sich allmählich eine artenreiche Wiese entwickelt.
Von ganz alleine siedeln sich zahlreiche Wildkräuter an. Wie schnell die Natur den Rasen erobert, hängt stark von der Bodenbeschaffenheit ab. Je weniger Nährstoffe der Boden enthält, desto mehr verschiedene Pflanzenarten gedeihen. Wer schneller ein ansprechendes Ergebnis sehen möchte, kann einige Bodenstellen aufreißen und dort heimische Wildpflanzen einsäen. So können sich rasch Wiesenblumen ansiedeln und nach und nach den ganzen Rasen erobern.
Nährstoffreiche Böden müssen ausgemagert werden
»Heimische Wildpflanzen bevorzugen zumeist nährstoffarme Böden«, erklärt Sarah Laib. Daher sollten besonders nährstoffreiche Böden vor der Einsaat oder Bepflanzung ausgemagert werden. Hierzu könne in den Boden mineralisches Substrat, wie Sand, eingearbeitet werden. Ob nur einzelne Stellen oder die ganze Fläche eingesät werden: Wichtig sei, dass neben einjährigen Arten auch mehrjährige Wildpflanzen eingesetzt werden. Beim Kaufen des Saatgutes sei zu beachten, dass heimische Arten dabei sind. Die mehrjährigen Arten erhalten sich, wie der Name schon sagt, über mehrere Jahre von selbst. Sie können sich aussamen und müssen nicht erneut eingesät werden.
Für Gartenbereiche, die als Spiel- und Aufenthaltsfläche vorgesehen sind, sind echte Blumenwiesen nicht geeignet, da sie nicht regelmäßig betreten werden sollten. Stattdessen lassen sich dort Kräuterrasen einsäen – eine Zwischenform zwischen Rasen und Wiese, auf denen beispielsweise Gänseblümchen, Breitwegerich und Ehrenpreis wachsen. Hierfür wird der vorhandene Bestand entfernt und dann zwischen April und September neu eingesät. Da die meisten Wildkräuter Lichtkeimer sind, werden diese nur angedrückt. Gemäht wird alle zwei bis drei Monate.
Bezugsquellen für geeignetes Saatgut sowie weitere Infos zum Thema Naturgarten sind in der Broschüre »Kleiner Ratgeber für großartige Naturgärten« zu finden. Dieser liegt im Rathaus Metzingen und Neuhausen, in der Stadtbücherei Metzingen, der VHS und in der Touristeninformation aus. (eg)
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