REUTLINGEN. Die Reutlinger Museen sind an Himmelfahrt, Donnerstag, 29. Mai, geöffnet: das Naturkunde- und Heimatmuseum von 11 bis 18 Uhr, das Kunstmuseum von 11 bis 17 Uhr. In allen Häusern ist an diesem Tag der Eintritt frei.
Im Spendhaus präsentiert das Kunstmuseum auf zwei Etagen in der Ausstellung »Shine Bright Like a Diamond« Entwicklungen des Farbholzschnittes im 20. Jahrhundert. Neben Arbeiten von Paul Gauguin, Emil Orlik, Ernst Ludwig Kirchner und Pablo Picasso sind farbige Drucke von HAP Grieshaber, Robert Mangold, Jörg Immendorff und Jonathan Meese zu entdecken.
Auf der Materialliste der bedeutenden Überblicksschau des deutsch-amerikanischen Künstlers Christian Wulffen im Kunstmuseum Reutlingen/konkret (Wandel-Hallen) stehen Holzlatten, Span- und Aluminiumverbundplatten, Inbusschrauben, Etiketten, Klebebänder und -ziffern sowie Zeichen- und Vinylfolien. Mit über 30 Arbeiten aus fünf Jahrzehnten bietet die Ausstellung »Christian Wulffen: Gegenstände zum gedanklichen Ge-brauch« erstmals einen Querschnitt durch das Gesamtwerk Wulffens.
Familiensonntag am 1. Juni
Beim Familiensonntag am 1. Juni können in der Druckwerkstatt des Spendhauses Drucktechniken ausprobiert werden.
Im Heimatmuseum gibt es die Geschichte der ehemaligen Reichsstadt Reutlingen zu entdecken. Im Anschluss an den Museumsbesuch lädt der blühende Museumsgarten zur Entspannung ein.
Das Naturkundemuseum zeigt die Naturgeschichte der Erde, des Lebens und der Region sowie die Sonderausstellung »Drecksarbeit – Die verborgene Welt unter unseren Füßen«. In einer Handvoll Boden leben mehr Organismen als Menschen auf unserem Planeten. Sie spielen die Hauptrolle für alles, was über der Erde wächst und verwandeln Abgestorbenes in wertvollen Humus. Die Voraussetzung: Der Boden muss lange Zeit vom Menschen unbeeinflusst sein. Dann verrichten hier Milliarden kleiner Wesen ihr Werk. Der Kosmos des Allerkleinsten ist das Spezialgebiet von Nicole Ottawa und Oliver Meckes. Als »eye of science« hat sich das Paar international einen Namen gemacht und zahlreiche Preise gewonnen. Statt nur der Wissenschaft zu dienen, haben sie die Rasterelektronenmikroskopie zur Kunstform erhoben. Niemand vermag es so wie sie winzigste Natur in Szene zu setzen. Ihre neue Ausstellung feiert im Naturkundemuseum Premiere.
Zudem führt um 15 Uhr der Diplom-Geologe Eberhard Quoss zum Thema »Unterschätzte Gefahr – Erdbeben-Risikogebiet Schwäbische Alb«. Viele haben noch ihre persönlichen Erinnerungen an den 3. September 1978, als genau um 6.08 Uhr die Erde heftig zu beben beginnt. Am 28. Mai 1943 kippt in Reutlingen der Engel vom Turm der Marienkirche, am Raichberg zerbricht der Backofenfelsen, in Tübingen stürzen 500 Schornsteine in der Altstadt ein. Und am 16. November 1911 erschüttert die Region das bis dato stärkste Beben der vergangenen drei Jahrhunderte. Die Schwäbische Alb gehört zu den erdbebenreichsten Zonen Deutschlands. Anhand aktueller Daten geht der Geologe Eberhard Quoss den Ursachen der Erdbebenentstehung in unserer Region nach. Der Eintritt ist frei. (eg)