PFULLINGEN. Was waren das für Zeiten, als an den Tischen in der Hallenbad-Wirtschaft mit Blick auf das Schwimmerbecken kein Platz zu finden war. Als die Gäste im T-Shirt am Tisch saßen, weil es selbst im Winter da noch bollenwarm war. Als der Hallenbadwirt kaum Luft zum Verschnaufen hatte, weil alle ein Weizen, ein Spezi oder einen Wurstsalat wollten. Tempi passati - alles vorbei.
Bis vor einem Jahr kämpfte das »L’Oasi« mit italienischen Köstlichkeiten um Kundschaft – ohne Erfolg. Dann machte dieser Betreiber Schluss, wie am 21. März 2024 im GEA zu lesen war. Seither bietet sich den Gästen des Hallenbades ein eher ödes Bild im Eingangsbereich: ein silbernes Schild an einer Kette mit der Aufschrift »Geschlossen. Bitte nicht betreten« verhindert den Eingang auf die Gastro-Plattform.
Vereinzelt stehen noch Tische und ein paar Stühle auf der mit Kork ausgelegten Fläche. Ein Mäuerle mit rostroten Kacheln aus den 1980er-Jahren trennt die Gastrofläche vom Hallenbadbereich. Die Rollläden an der Theke sind geschlossen. Da drängte sich einigen GEA-Lesern die Frage auf: Wann zieht endlich ein neuer Betreiber die Rollläden hoch und entfernt die Kette?
Lösung in Sicht
In diesem Frühjahr nicht mehr. Eine Lösung allerdings ist in Sicht. Auf Nachfrage antwortet die Stadt Pfullingen, die den Gastraum samt Kegelbahnen verpachtet, mit ein paar dürren Zeilen. »Wir sind aktuell in den letzten Zügen des Vertragsabschlusses mit einem lokalen Gastronomen und gehen daher fest davon aus, dass die Hallenbad-Gastronomie ab der nächsten Saison wieder geöffnet sein wird.« Es sei in diesen Zeiten nicht einfach, einen geeigneten Gastronomen zu finden, der das leisten könne, heißt es weiter.
Nach GEA-Informationen betreibt Alexander Reum ab Mai den Freibad-Kiosk sowie ab Herbst den Gastrobereich im Hallenbad. Der Gastronom, der das Landhotel Sonnenbühl in Willmandingen sowie das Hofgut Übersberg mit seinem Team bewirtet und zudem einen Catering-Service anbietet, bestätigte das auf GEA-Anfrage. Mit der Übernahme des Hallenbades schlägt er zwei Fliegen mit einer Klappe. Den Übersberg im Winter zu betreiben, sei schwierig, sagt Reum. Gleichwohl müsse er aber seine Mitarbeiter halten. Da passe das mit dem Hallenbad gut. Im Winter könne er diese Lücke schließen. Doch ein genaues Konzept wollte der Gastronom noch nicht vorstellen, da er sich jetzt vor allem auf den Freibad-Kiosk konzentriert.
Dort soll es neben den üblichen Pommes auf die Hand und kleinen Snacks auch eine Speisekarte mit Frühstück geben. »Ich habe vor, das Ganze länger zu machen«, sagt er. Dabei schielt Reum auch auf die Pfullinger Hallen. Mit seinem Catering-Service könnte er diese auch in sein Portfolio übernehmen und seine Dienste dafür anbieten. Die Stadt Pfullingen wollte den neuen Pächter weder bestätigen noch dementieren. Erst wenn die Tinte des Vertrages trocken ist, will sie mit einer Presseerklärung die Öffentlichkeit informieren. (GEA)
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