LICHTENSTEIN. Eigentlich sollte am 22. September die Hallenbadsaison in Unterhausen starten – doch bei den Vorbereitungen wurde das Badepersonal von zahlreichen aufblinkenden Warnlampen überrascht.
Gleich zwei von drei Filtern der Wasseraufbereitungsanlage waren bei der routinemäßigen Inbetriebnahme des Bads irreparabel beschädigt – ein Schockmoment für alle Verantwortlichen. Dieser schwerwiegende Defekt macht einen Betrieb unmöglich – denn ohne funktionierende Filter kann die erforderliche Wasserqualität nicht gewährleistet werden.
»Viele Lichtensteinerinnen und Lichtensteiner haben sich auf den Start der Hallenbadsaison gefreut – insbesondere nach einer nicht reibungslosen Freibadsaison. Umso schmerzlicher ist es, dass uns nun ein unerwarteter technischer Defekt ausbremst. Das Wohl der Bürgerinnen und Bürger steht für uns aber an oberster Stelle. Wir werden keinerlei Risiken eingehen, wenn es um die Gesundheit geht«, betont der stellvertretende Bürgermeister Wilfried Schneider.
»Ein Betrieb würde die Beckenhygiene und die Gesundheit der Badegäste gefährden«
Bis zum Einbau einer neuen Anlage bleiben die Türen des Hallenbads vorerst geschlossen, eine Wiedereröffnung ist voraussichtlich erst Anfang Dezember möglich.
Das Hallenbad fasst rund 450.000 Liter Kubikmeter Wasser. und damit etwa dieMenge, die zweieinhalb Vierpersonenhaushalte im Jahr verbrauchen. Jeder der drei Filter leistet 50 Kubikmeter Umwälzung pro Stunde – insgesamt also 150 Kubikmeter. Mit nur einem funktionierenden Filter ist eine ordnungsgemäße Umwälzung des Beckens allerdings nicht mehr möglich. Selbst eine Hochchlorung würde das Risiko einer Verkeimung nicht beseitigen, schreibt die Gemeinde in ihrer Pressemitteilung weiter.
»Mit lediglich einem Drittel der Filterleistung können wir die strengen gesetzlichen Hygienevorschriften nicht erfüllen. Ein Betrieb würde nicht nur den Kreislauf der Anlage, sondern letztlich auch die Beckenhygiene und die Gesundheit der Badegäste gefährden«, erklärt der Sachgebietsleiter Hochbau Andreas Kern.
Der Rückbau der defekten Filteranlage hat bereits begonnen. Da gesundheitsgefährdende Stoffe aus der Altanlage sachgerecht entsorgt werden müssen, ist eine Spezialfirma eingebunden. Parallel arbeitet eine Fachfirma an der Installation einer neuen, moderneren Filteranlage, die künftig auch verbesserte Steuerungsmöglichkeiten bieten soll. Lange Lieferfristen der Ersatzteile ziehen den Einbau allerdings in die Länge.
Um den Badegästen in Lichtenstein weiterhin ein Schwimmangebot zu ermöglichen, wird das Freibad – entgegen der ursprünglichen Planung – bis Ende September geöffnet bleiben. ursprünglich hätte es am Wochenende geschlossen. Die Öffnungszeiten des Freibads sind ab dem 15. September an allen Wochentagen jeweils von 14 bis 18.30 Uhr. (GEA)