PLIEZHAUSEN. Am kommenden Sonntag, 12. Oktober, geht es beim 38. Fuhrmannstag auf dem Gelände des Reit- und Fahrvereins Pliezhausen, Im Greut 1, bei Wettbewerben um besondere Geschicklichkeit und Präzision. »Die Besucher kommen zu uns, weil sie sehen wollen, wie Mensch und Tier zusammenarbeiten. Sie finden es toll, wie die Kaltblutpferde von einer enormen Größe Aufgaben zentimetergenau erledigen«, sagt Kilian Baumann, seit Februar dieses Jahres Vorstand des Vereins. Er folgt in der Funktion auf Dieter Jung und ist seit vier Jahren im Ausschuss für den Fuhrmannstag. Mit den Vorbereitungen sind die Vereinsmitglieder schon weit und bereiten am Samstag noch den Platz vor. Dann können die Besucher kommen. Der Wettbewerbstag beginnt um 9.30 Uhr mit einem Weißwurst-Frühstück.
Mit 24 Teilnehmern gibt es die meisten Anmeldungen für das Holzrücken, bei dem die Fuhrleute mit ihren Pferden einen etwa zehn Meter langen Baumstamm über einen Parcours auf dem Rasen und durch den Wald bewegen. »Es ist sehr erfreulich, dass beim Holzrücken neue, junge Leute aus der Region antreten«, sagt Baumann. Er hat den Eindruck, dass gerade die Jüngeren bei der Forstarbeit mehr auf Pferde setzen. »Sie besinnen sich darauf, mehr mit dem Wald und der Natur zu arbeiten und nicht mit Maschinen Sprösslinge kaputt zu machen.« In Pliezhausen ist am Samstag der Endlauf der baden-württembergischen Meisterschaften geplant.
Acker mit Pferden umpflügen
Am Wettpflügen nehmen mindestens vier Fuhrleute mit ihren Pferden teil. Dabei haben Mensch und Tier die Aufgabe, zusammen einen 10 mal 40 Meter großen Teil eines Ackers, Beet genannt, umzupflügen. Die Fuhrleute geben die Kommandos, die Tiere führen aus. Dabei kommt es unter anderem auf die richtige Furchentiefe und -breite wie auch die Zeit an. Zusätzlich zu den Wettkämpfen gibt es ein Rahmenprogramm mit Ponyreiten und Kutschfahrten. »Ich freue mich darauf, wenn unsere Anlage wieder belebt ist.«
Auf einer Art Bauernmarkt können die Besucher Waren wie Besen und Honig aus der Region kaufen. Baumann hofft nun auf gutes Herbstwetter, das die Gäste zum Verweilen einlädt. »Manche kommen auch zu uns, um im Freien eine Tasse Kaffee zu trinken und Kuchen zu essen.« Der Erlös des Fuhrmannstags soll verwendet werden, um eine Fassade auf dem Vereinsgelände neu zu streichen und das Scheunendach abzudichten, sagt Baumann. (GEA)