REUTLINGEN/TÜBINGEN. Wer in Reutlingen weg vom heimischen Sofa und TV-Gerät will und in geselliger Runde den deutschen Fußballfrauen im Halbfinalspiel gegen Spanien zusehen und zujubeln will, muss eher selbst aktiv werden und im eigenen Garten entsprechendes für einen gemeinsamen Fußballabend organisieren. Denn in der Gastro von Reutlingen tut sich eher wenig in Sachen Frauenfußball und Rudelgucken. In den bekannten Locations der Innenstadt haben die Chefinnen und Chefs den Frauenfußball als Publikumsmagneten offensichtlich (noch) nicht entdeckt.
Aber im Billy Bob's haben Betreiber Michael Mylonas und seine Tochter Anna Mylona etwas vorbereitet für die Fußballfans. »Bei uns im Restaurant ist es möglich, am Mittwochabend das Halbfinale Deutschland gegen Spanien zu sehen. Wir haben in den Räumen mehrere große TV-Geräte platziert. Alle können kommen«, blickt Anna Mylona zuversichtlich auf diesen Abend.
Auch in der Zentrale am Burgplatz können Fußballfans gemeinsam das Spiel ansehen. »Wir haben alles vorbereitet und wenn das Wetter mitspielt, bestuhlen wir auch im Außenbereich«, sagt Betreiber Uwe Marchl.
Andere Dimensionen beim Herrenfußball
Zum Vergleich: Bei der Herren-EM im vergangenen Jahr hatten beispielsweise alle Gastronomen am Reutlinger Marktplatz TV-Geräte und Großleinwände installiert und draußen großzügig bestuhlt. Ordnungsamts-Chef Albert Keppler hatte sich seinerzeit sogar ein großes »Open-Air-Fußball-Zusammenwachsen« auf dem zentralen Platz der Achalmstadt gewünscht.
In Tübingen gibt's Fußball-Rudelgucken im Glashaus in der Nauklerstraße. Dort wird das Spiel im Innenbereich auf einem Großfernseher übertragen und im teilweise überdachten Außenbereich auf einer Großleinwand.
Hält der Hype um die Fußballfrauen?
In Rottenburg bereitet das Haus der Bürgerwache in der Tübinger Straße alles für ein großes gemeinsames EM-Halbfinale-Schauen vor. Dafür ist eine Großleinwand im Veranstaltungssaal vorbereitet. Einlass ist ab 18 Uhr. Sollte das Team ins Finale kommen, gibt's die Übertragung auch am Sonntag, 27. Juli dort.
Doch wer weiß? Vielleicht ist der Hype um die deutschen Fußball-Mädels so schnell vorbei, wie er begonnen hat. Dann, wenn der Traum vom Finale platzt. (GEA)